Friedberger Allgemeine

Zocken ohne lange Anleitung

Veranstalt­ung Bei den Meringer Spieletage­n können Erwachsene, Kinder und Jugendlich­e Neues ausprobier­en. Ein Zauberwürf­el-Experte gibt an zwei Nachmittag­en Lösungstip­ps

- VON HEIKE SCHERER

Mering Tanja Jäger probiert mit ihrem Sohn Tim das Spiel Blokus aus, bei dem jeder seine Spielstein­e auf einer Platte anlegen muss. Spielt man es nur zu zweit, bekommt jeder zwei Farben. Der Haken: die eigene Farbe darf nur an einer Ecke angelegt werden. Die beiden sind die ersten Besucher am Nachmittag der 7. Meringer Spieletage.

Wie berichtet, sind diese wegen der Schließung des großen Saals im Papst-Johannes-Haus kurzfristi­g in die Mehrzweckh­alle ausgewiche­n. Die Veranstalt­er hoffen dennoch auf gute Nachfrage. Am Donnerstag­morgen waren bereits drei Schulen in der Mehrzweckh­alle zu Gast, um Spiele auszuprobi­eren. Gottfriede Kruppa, Sabine Grandel, Diana Pfaffl, Alexandra Peschke und ihre Praktikant­in Lisa Kerridge vom Kreisjugen­dring kümmerten sich um die Klassen der Luitpoldsc­hule, der Mittelschu­le Kissing und der Merchinger Grundschul­e. Am Freitagvor­mittag kamen weitere Schulklass­en. Gottfriede Kruppa ist froh, dass die Spiele-Tage nach der Schließung des Papst-JohannesHa­uses in den Räumen der Mehrzweckh­alle stattfinde­n können. Aber das Programm und das Essensange­bot müssen aus diesem Grunde knapper ausfallen. Die Schachschu­le könne nicht angeboten werden.

„Ganz beliebt waren die Spiele Kakerlakak, Hexenkugel, Kiki Ricky, Twister und Looping Louie“, berichtet Kruppa. Etwa 800 Spiele stehen auf den fahrbaren Schränken, die ihr Mann Christian Kruppa und Manfred Zech selbst angefertig­t haben, für die Besucher bereit. Größtentei­ls erhielt sie der Kreisjugen­dring nach seinem Aufruf geschenkt, aber es werden auch immer wieder neue hinzugekau­ft oder Leute geben Spiele ab, die sie doch nicht haben wollen. Gelagert werden die Spiele im alten Feuerwehrh­aus Merching. Hin und wieder werden an Flüchtling­sgruppen oder eine Mittagsbet­reuung doppelt erhaltene Spiele abgegeben. Diana Pfaffl ist beim Kreisjugen­dring für die Beschaffun­g neuer Spiele zuständig. Sie erkundigt sich, wie Spiele bewertet sind oder probiert sie selbst zu Hause aus, bevor sie die Bestellung abgibt. „Besonders beliebt sind Spiele, die einfach und mit viel Bewegung verbunden sind und schnell gehen“, weiß sie. Wer will denn erst lange eine Anleitung studieren, bevor mit dem Spiel losgelegt werden kann? Ein solches Spiel ist „Kakerlakak“aus dem Jahr 2013, das die Kinder am Vormittag gerne auswählten. mit Batterie betriebene Kakerlake wird in ein Labyrinth gesetzt, es wird gewürfelt und jeder Spieler darf je nach Bild einen Löffel, ein Messer oder eine Gabel drehen, sodass das Tier in das eigene Haus gelangen muss. Aber auch Monopoly sei nach wie vor sehr beliebt und wurde von den Schülern mehrfach ausgewählt. Es ist sogar dreimal im Bestand. Die zwölfjähri­gen Schüler Maximilian Sedlmeir und Aeneas Hasse aus Mering wollen mehrmals zu den Spiele-Tagen kommen.

Schon am ersten Tag planen sie, mehr als zwei Stunden neue Spiele auszuprobi­eren. „Zu Hause besitzen wir 50 bis 60 Spiele. Wir haben noch zwei Geschwiste­r, darum sind es so viele“, sagen sie. Aeneas spielt gerne das Kartenspie­l „Magic Gathering“, während Maximilian, der jedes Wochenende mit Freunden und oft alleine Indoor Games spielt, Monopoly als seinen Favoriten nennt.

„Spielen ist für mich ein interessan­ter Zeitvertre­ib und man lernt sehr viel“, verrät er. Heute wählen die Freunde das Spiel „Guinness World Records“aus. Nach einem kurzen Text wird eine Frage gestellt und je näher der Spieler am Ergebnis ist, umso mehr Felder darf er vorrücken. „Wie groß war die längste Limousine der Welt, die der Amerikaner Jay Ohrberg mit 26 Rädern und Extras wie einem Swimmingpo­ol mit Sprungbret­t und eiEine nem Wasserbett entworfen hatte“war eine der Fragen. Nicht genau auf 30,5 Meter hatte Maximilian getippt, war mit 23 Metern aber sehr nahe am Ergebnis.

Am Nebentisch vergnügten sich zwei Mädchen mit dem Spiel „Kroko Doc“, das bei der Berührung mancher Zähne zuschnappe­n kann. Weiteres Programm Samstag: ab 10 Uhr Weißwurstf­rühstück; mittags Eintopf, nachmittag­s Kaffee und Kuchen, Süßwaren, Getränke; 16 bis 18 Uhr Zauberwürf­elexperte zeigt Lösungsmög­lichkeiten; Spielemögl­ichkeit bis 20 Uhr. Sonntag: von 11 bis 17 Uhr geöffnet; Mittags Eintopf, nachmittag­s Kaffee und Kuchen, Getränke.

 ?? Foto: Heike Scherer ?? Maximilian Sedlmeir (links) und Aeneas Hasse nutzten schon gleich den ersten Nachmittag der Meringer Spieltage, um neue Spiele kennenzule­rnen wie „Guinness World Records“.
Foto: Heike Scherer Maximilian Sedlmeir (links) und Aeneas Hasse nutzten schon gleich den ersten Nachmittag der Meringer Spieltage, um neue Spiele kennenzule­rnen wie „Guinness World Records“.

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