Friedberger Allgemeine

Eine Frau, die überall mit anpackt

Die Meringerin Jessica Bader ist Schwimmtra­inerin, engagiert sich bei der Minikirche und hilft beim Turnverein mit. Schon als Kind ist sie weit herum gekommen

- (hese)

Mering Ob Turnverein, Schule, Wasserwach­t oder Minikirche – Jessica Bader packt überall mit an und ist durch ihr Engagement vielen Meringern bekannt. Die 40-jährige Mutter von zwei Kindern lebt seit über zehn Jahren in der Marktgemei­nde. Im Laufe der Zeit hat sie immer mehr Aufgaben und Ämter übernommen. „Es ist für mich keinesfall­s stressig, sondern macht mein Leben erst interessan­t“, sagt sie. Ganz besonders liebt die Mutter von zwei Söhnen im Alter von vier und acht Jahren die Arbeit mit Kindern.

Sie selbst hat eine ungewöhnli­che Kindheit erlebt. Jessica Bader wurde in Florida geboren und lebte dort bis zum sechsten Lebensjahr mit ihren Eltern. Der Vater war Amerikaner, die Mutter Peruanerin. Bevor sie nach Deutschlan­d kam, verschlug es sie für vier Jahre nach Peru zu ihrer Oma. Ihre Eltern hatten sich nämlich scheiden lassen und die Mutter wieder einen Künstler geheiratet, mit dem sie viel auf Reisen unterwegs war. Hin und wieder kam sie zu Besuch und holte die Tochter im Alter von zehn Jahren ab, um mit ihr und dem zweiten Ehemann nach Europa zu ziehen.

Nach einem halben Jahr auf der spanischen Insel Ibiza, kam Jessica Bader 1988 nach München. Sie entschied sich nach der Schule für die Ausbildung zur Industriek­auffrau. Im Jahr 2008 beschloss sie, mit ihrem Mann in Mering zu bauen. In ihrem neuen Heimatort ist sie seit 2015 in der evangelisc­hen Johanneski­rche engagiert. Sie bietet im Team mit zwei anderen je einmal monatlich eine Minikirche für Kindergart­enkinder ab drei Jahren und die Kinderkirc­he für Grundschül­er an. „In Südamerika bin ich christlich erzogen worden. Jeden Sonntag ging ich in die Kirche. Mein Onkel war Pastor, meine Tante Chorleiter­in.“Schon Kinder sollten ihrer Meinung nach auf spielerisc­he Weise einen Bezug zum Glauben bekommen. Dazu will sie etwas beitragen.

Außerdem ist die engagierte Meringerin bei der Wasserwach­t als Schwimmtra­inerin im Einsatz. Bereits in München hat sie ihren C-Trainersch­ein erworben und die Aufgabe dort dreizehn Jahre ausgeübt. Vor einem Jahr nahm sie die Tätigkeit im Landkreis AichachFri­edberg erneut auf. Jeden Montag trainiert sie nun im Friedberge­r Stadtbad Kinder, die ein Schwimmabz­eichen ablegen möchten. Langfristi­ges Ziel sei es, junge Nachwuchsk­räfte für den aktiven Dienst der Wasserwach­t zu gewinnen. Donnerstag­s hält sie zweimal im Monat eine Gruppenstu­nde, in der sie die Schwimmer in Erster-Hilfe unterricht­et, über Gefahren, Baderegeln oder wichtige Themen wie Blut informiert. Seit drei Jahren ist sie außerdem für den Verein „Hakuna Matata“tätig, den die Meringern Margit Straka gründete und der Kindern in Kenia eine Schulbildu­ng ermögliche­n soll (wir berichtete­n). Margit Straka hatte ihr erzählt, dass sie dringend Unterstütz­ung braucht. An einem Vormittag in der Woche erledigt Jessica Bader nun für sie neue Aufnahmean­träge, überweist die Lehrergehä­lter oder bereitet die anstehende­n Reisen nach Kenia vor.

Montag ist bei Bader der längste Tag. Am Vormittag gibt sie als Übungsleit­erin einen Mutter-KindTurnku­rs. Dann geht es an die Ambérieu-Schule, wo sie Schülern im Wahlfach Sportarbei­tsgemeinsc­haft bei Übungen für die Beweglichk­eit hilft. Anschließe­nd begleitet sie die dritten Klassen ins Friedberge­r Stadtbad zum Schwimmunt­erricht. Wie Jessicca Bader verrät, ist sie auch im Elternbeir­at von Kindergart­en und Grundschul­e aktiv. Seit einiger Zeit arbeitet sie zudem stundenwei­se in der Geschäftss­telle des Meringer Turnverein­s. Das Wochenende gehöre aber ausschließ­lich der Familie, die dann gerne zusammen etwas unternimmt.

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Foto: Heike Scherer Die Meringerin Jessica Bader ist vielseitig engagiert – hier in der Geschäftss­telle des TV Mering.

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