Friedberger Allgemeine

Was Mering seinen Bewohnern bietet

Die Marktgemei­nde stellt sich den Zuzüglern vor. Bei lockeren Gesprächen können sie Kontakte knüpfen und sich informiere­n

- VON PETER STÖBICH

Mering. „Bei uns können Sie was erleben“, sagte Bürgermeis­ter HansDieter Kandler gestern beim Neubürgere­mpfang in der Meringer Bücherei. Unter anderem nannte er die große 150-Jahr-Feier der Freiwillig­en Feuerwehr im Sommer und das geplante Konzert der Ersten Allgemeine­n Verunsiche­rung am Badanger. Unter den mehr als hundert Vereinen in der Marktgemei­nde wird es bald auch einen Musikverei­n geben (wir berichtete­n), sodass die neu Zugezogene­n rasch Gleichgesi­nnte für ihr Hobby finden können.

Zu ihnen gehört auch André Riedel, der seit Mitte vergangene­n Jahres in Mering lebt und jeden Tag mit dem Zug zu seiner Arbeit im Münchner Patentamt pendelt. „Es war gar nicht so einfach, eine Wohnung zu finden“, berichtete er, „ich musste rund vier Monate lang suchen.“In Mering gefalle ihm unter anderem, dass der Ort überschaub­ar und vieles zu Fuß erreichbar sei.

In der Informatio­nsbroschür­e, die alle Gäste beim gestrigen Empfang bekamen, stellt Kandler fest, dass die Kommune trotz des starken Wachstums ihre Identität gewahrt habe. Dass sie sich im Rekordtemp­o entwickle, mache es für junge Familien nicht leicht, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Weil die wenigsten Verwandtsc­haft im Ort haben, ist die Kinderbetr­euung für sie ein wichtiges Thema.

„In den vergangene­n Jahren mussten wir die Kapazität ständig ausweiten“, berichtete der Bürgermeis­ter. Kritik übte er an einer Vielzahl von erforderli­chen Genehmigun­gen und Vorschrift­en; für die geplanten Hortplätze sei sogar ein komplizier­tes, europaweit­es Ausschreib­ungsverfah­ren erforderli­ch gewesen. Beim Empfang sprach Kandler auch das Problem mit den zahlreiche­n Leerstände­n in der Gemeinde an. Die Debatte über Geschäftss­chließunge­n werde aber mitunter scheinheil­ig geführt, „weil sich viele Leute vor Ort beraten lassen und dann doch lieber im Internet kaufen“. Wenn der Einzelhand­el Bestand haben soll, dann müssten ihn die Kunden auch unterstütz­en.

Was es in der Gemeinde alles an Angeboten, Läden und Veranstalt­ungen gibt, müssen Etienne Fankam und seine Familie erst noch herausfind­en. Sie kommen aus Kamerun und leben seit wenigen Monaten in Mering, wo es ihnen nach eigener Aussage gut gefällt. „Wegen meiner Arbeit in München bin ich auf die gute Zugverbind­ung angewiesen“, stellt Etienne fest.

Wie die anderen Neubürger konnte er sich gestern im zwanglosen Gespräch bei Mitarbeite­rn der Gemeindeve­rwaltung über Freibad, Bürgernetz, Schulen und vieles mehr informiere­n und hilfreiche Kontakte für das Leben am Lech knüpfen.

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Foto: Peter Stöbich In Mering fühlen sich Etienne Fankam und Nathalie Guechou mit ihrer Tochter Ngangoum wohl.

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