Angst haben braucht man in der Stadt nicht
Die Zahl der Straftaten mag in der Stadt im vergangenen Jahr leicht gestiegen sein, groß kümmern muss einen das allerdings nicht. Zum einen ist dieser Anstieg marginal und der Wert immer noch niedrig, zum anderen sagt die Gesamtzahl der Delikte nur wenig aus. Es spielt für das Sicherheitsgefühl der Bürger wohl eher keine Rolle, wenn in einem Jahr besonders viele Schwarzfahrer von den Stadtwerken angezeigt werden und im nächsten Jahr wenige, auch wenn sich das auf die Kriminalitätsstatistik auswirken mag.
Die Statistik zeigt allerdings durchaus auf, dass Augsburg eine grundsätzlich sichere Stadt ist und die Polizei hier einen guten Job macht. Wer in Augsburg lebt, braucht keine große Angst zu haben, Opfer einer Straftat zu werden. Es kommt vor, dass Menschen hier Opfer von Gewalttaten oder anderen schweren Delikten werden, aber für eine Stadt mit knapp 300000 Einwohnern passiert es eben vergleichsweise selten. Und wenn es passiert, besteht eine gute Chance, dass die Täter geschnappt werden. Augsburg ist keine Insel der Glückseligen, aber das ist keine Großstadt der Welt.
Ob es all der Anstrengungen bedarf, um die Stadt sicher zu halten, die in jüngerer Vergangenheit umgesetzt wurden, steht zugleich auf einem anderen Blatt. Ein Übermaß an Sicherheitsbestrebungen kann zu einem Verlust persönlicher Freiheiten führen, und in Augsburg muss man aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Polizeibeamte mit Body-Cams, die Videoüberwachung am Kö, die hohen Sicherheitvorkehrungen zum Plärrer und den Sommernächten, der gigantische Polizeieinsatz zum AfD-Parteitag: All das ist für sich genommen nicht dramatisch und auch begründbar, ergibt aber in der Kombination ein zwiespältiges Bild. Man kann sich als unbescholtener Bürger durchaus misstrauisch beäugt fühlen. Dabei ist Augsburg doch eine grundsätzlich sichere Stadt.