Schüler sollen gefahrlos Straße queren
In Adelzhausen wird über Zebrastreifen zur Überquerung der Kreisstraße am Bürgerhaus diskutiert. Das Landratsamt ist nicht dafür. Alternativen wären Ampel oder Lotsen
Adelzhausen Wie Schüler die Straße am Bürgerhaus in Adelzhausen gefahrlos überqueren können, war eines der Themen, das auf der Bürgerversammlung in Adelzhausen am meisten diskutiert wurde. Rund 70 Besucher waren am Montagabend zu der Versammlung gekommen. Das zweite Thema, zu dem es mehrere Wortmeldungen gab, war der fehlende Dorfladen.
Sehr gefährlich für die Schulkinder sei die Überquerung der Kreisstraße, sagte Hildegard Wessel. Sie fragte, warum es auf Höhe des Bürgerhauses keinen Zebrastreifen gebe. Bürgermeister Braun wies darauf hin, dass laut den Verkehrsexperten am Landratsamt dafür zu wenig Verkehr sei. Die Fachleute befürchten laut Braun, dass die Kinder die Straße wegen des Zebrastreifens nicht mehr mit der nötigen Vorsicht überqueren. „Wenn, dann eine Ampel, die eindeutig Rot anzeigt“, fand der Bürgermeister.
Norbert Rabl konnte nicht nachvollziehen, warum dann die Nachbargemeinde Sielenbach einen Zebrastreifen über die Kreisstraße hat. „Warum geht es hier und bei uns nicht“, fragte er. Braun will das Thema beim Landratsamt anspre- chen. Auch Jürgen Naumann war irritiert über die Antwort des Landratsamtes. „Das ist doch der Wunsch vieler Bürger“, wunderte er sich. Als Alternative brachte er Schülerlotsen ins Spiel. Auf eine entsprechende Initiative von ihm hätten sich allerdings anstelle der zehn notwendigen Lotsen nur ein oder zwei gefunden. „Auch eine traurige Bilanz“, sagte Naumann.
Für die Mitarbeiter des Bauhofs gab es ein „fettes Lob“. Das auszusprechen sei ihm schon seit Jahren ein Herzensanliegen, sagte Michael Haack. „Davon, wie unsere Straßen geräumt sind, können sich manch größere Kommunen eine Scheibe abschneiden“, sagte er und lobte den Winterdienst in der Gemeinde. Er war es auch, der eine Idee hatte, wie man den von Gerhard Scheidler angeregten Dorfladen umsetzen könnte. Haaks Meinung nach wäre „eine Bürgerinitiative mit Ziel Dorfladen das Mittel zum Zweck“.
Den Gedanken fand Alois Zwiekopf sehr gut. Dann müsse sich aber auch tatsächlich jeder an die eigene Nase fassen und in dem Dorfladen einkaufen, sagte er. „Wenn man nach wie vor zum Einkaufen in die Stadt fährt, schickt man alle, die hier aktiv werden möchten, in die Wüste.“
Er erinnerte daran, warum seiner Meinung nach der frühere Laden zumachen musste: „Wir haben ihn verhungern lassen.“Veit Senner war der Meinung: „Es funktioniert nur, wenn wir alle als Gesellschafter beteiligt sind.“Die Gemeinde müsse abfragen, wie viele Leute an einem solchen Modell Interesse haben, und dann abwägen, ob sie den Gedanken weiterführen will, regte er an. Bürgermeister Lorenz Braun sagte zu einem möglichen Dorfladen Folgendes: „Wir sind hier auf einem guten Weg.“
Nur eine der Fragen drehte sich um das Projekt Ecknachtal. Ludwig Dollinger sprach die dafür bereits abgeholzten Bäume an und wollte den aktuellen Stand wissen. Bürgermeister Lorenz Braun antwortete, dass die Gemeinderäte noch „am Grübeln“seien, wie sie weitermachen sollen.
Wie berichtet, wird das Projekt deutlich teurer als gedacht. Braun lässt gerade prüfen, ob es mit einem geänderten Konzept förderfähig bleiben würde. „Es wäre schade, wenn man es komplett einstampfen würde.“Im aktuellen Haushalt ist das Projekt nach wie vor mit 223 000 Euro eingeplant. Die beiden großen Projekte heuer sind der Neubau der Kläranlage (geschätzt 4,5 Millionen Euro) und die Erweiterung der Kindertagesstätte (rund 2,6 Millionen Euro). 90000 Euro sind für die Sanierung der Schule vorgesehen. Braun hofft, dass dann auch die Sanierung des Westflügels in Angriff genommen werden kann. Die war eigentlich schon für 2018 vorgesehen und daran gescheitert, dass die Handwerker keine Zeit hatten.