Friedberger Allgemeine

Gut vorbereite­t in die Zukunft

Beim Informatio­nsabend testen Mittelschü­ler ihre Berufswüns­che. Betriebe aus Handwerk, Industrie und Dienstleis­tung stellen ihre Ausbildung­splätze vor

- VON PATRIK FERSTL

Friedberg Gespannt warten über 200 Mittelschü­ler mit ihren Eltern in der Max-Kreitmayr-Halle darauf, die ersten Vorträge am Berufsinfo­rmationsab­end zu besuchen. Unter dem Motto „Chancenrei­che Berufe“erzählen Referenten aus 24 Betrieben den Schülern der Mittelschu­len Friedberg, Stätzling-Derching, Dasing und Sielenbach, was die Jugendlich­en in den vorgestell­ten Berufen erwartet.

Mit einem Grußwort eröffnet Carmen Audilet, Rektorin der Mittelschu­le Friedberg, die Veranstalt­ung und betont die Wichtigkei­t der Mittelschu­len für die Gemeinden. Der Zweite Bürgermeis­ter Richard Scharold ist ebenfalls anwesend. Auch er sei in der Mittelschu­le gewesen, erzählt der Bäckermeis­ter, dessen Sohn Rainer am Berufsinfo­rmationsab­end referiert. „Es gibt keinen guten oder schlechten Beruf“, so der Zweite Bürgermeis­ter. Der Abend sei schließlic­h dazu da, den Schülern auf der Suche nach der richtigen Arbeit zu helfen.

Anschließe­nd schwärmen die Schüler mit ihren Eltern in die Klassenzim­mer der Mittelschu­le, wo die Vorträge gehalten werden. Von den 24 Betrieben konnten sich die Jugendlich­en anhand einer Liste davor zwei Vorträge aussuchen und sich dafür anmelden. Auf dem Infoabend haben sie die Möglichkei­t, mehr über ihre Wunschberu­fe zu erfah- ren, welche Anforderun­gen, Vorund Nachteile diese mit sich bringen und wie der Verdienst aussieht. Zudem können die Schüler Fragen an die Referenten stellen. Die Veranstalt­ung gebe ihnen einen Einblick in das Berufslebe­n, so Audilet.

Die 14-jährige Jennifer hält den Infoabend für eine gute Idee und hofft dadurch zu wissen, welche Berufe zu ihr passen. Sie interessie­rt sich für Medizin und Pflege, im Juli wird sie ein Praktikum im Klinikum an der Paar antreten. „Am liebsten will ich eine medizinisc­he Fachangest­ellte sein“, sagt sie. Das Mädchen besucht deshalb den Vortrag von Dr. Tillmann Oppel, der zusammen mit seiner Auszubilde­nden über den Alltag einer medizinisc­hen Fachangest­ellten erzählt. Nach der Präsentati­on versammeln sich die Schüler um den Mediziner. Der Hautarzt stellt den Jugendlich­en verschiede­ne Werkzeuge vor, während er ihre Fragen beantworte­t. Jennifer bleibt jedoch sitzen. „Ich dachte, ich würde mehr mit Menschen sprechen“, sagt die Schülerin. Die 14-Jährige hätte nicht gedacht, dass sie so viel Präzisions­arbeit leisten muss. Zwar will sie den Wunsch nach einer Ausbildung zur medizinisc­hen Fachangest­ellten nicht aufgeben, in der Dermatolog­ie möchte sie aber nicht arbeiten. Den Friedberge­r Mittelschü­ler Robin hingegen hat der Vortrag überzeugt. Einen konkreten Berufswuns­ch hat der 14-Jährige noch nicht, allerdings will er in Richtung Medizin oder Sport gehen. Vielleicht mache er eine Ausbildung zum medizinisc­hen Fachangest­ellten, sagt Robin. Wenn schon die Dermatolog­ie sie nicht überzeugt hat, so will Jennifer es bei der Altenpfleg­e versuchen. Im zweiten Vortrag wollen Jakob Alaskiewit­sch und Brigitte Storhas vom Karl-Sommer-Stift die Mittelschü­ler dazu ermutigen, den Pflegeberu­f auszuprobi­eren. Der Infoabend sei dafür da, Vorurteile abzubauen, denn die Pflege habe mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, so die Referenten.

Um Interessen­ten müssen sie sich nicht sorgen, fast alle Stühle im Klassenzim­mer sind besetzt. „Ich glaube schon, dass wir den einen oder anderen gewinnen konnten“, meint Storhas nach der Präsentati­on. Jennifer fühlt sich zumindest darin bestärkt, in der Pflege zu arbeiten. Der Infoabend habe ihr weitergeho­lfen, so die 14-Jährige. Ihr Vater Thomas Kapfer findet die Veranstalt­ung ebenfalls hilfreich. Die Schüler können dadurch eine engere Auswahl treffen, meint der Haustechni­ker.

Dass die Jugendlich­en auf dem Berufsinfo­rmationsab­end neue Möglichkei­ten kennenlern­en, erfährt auch Mark. Der 16-jährige Friedberge­r Mittelschü­ler will jetzt neben Mechatroni­ker und technische­m Produktdes­ign einen dritten Beruf in Augenschei­n nehmen: Mediengest­altung.

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Foto: Patrik Ferstl Jakob Alaskiewit­sch vom Karl-Sommer-Stift will Schülern den Beruf des Altenpfleg­ers näherbring­en.

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