Der kleine Vogel hat in Kissing Flugprobleme
Eltern beklagen Probleme mit dem Einschreibungsprogramm „Little Bird“. Dabei sollte die Software für Planungssicherheit bei der Belegung der Kindergärten sorgen
Kissing Die Kindergärten sind alle vollständig ausgelastet. So viel steht fest und auch, dass die akute Personalnot der einzige Grund ist, warum nicht alle Plätze besetzt werden können. Klar ist auch, dass es mehr Anfragen von Eltern als Betreuungsplätze gibt. Wo allerdings die Verwaltung derzeit im Trüben fischt, sind die genauen Daten. Das ist auf den ersten Blick sehr verwunderlich, hat die Gemeinde doch extra die Software „Little Bird“angeschafft, um langfristige Planungssicherheit zu haben.
Mehrere Gemeinderäte des Jugend-, Kultur- und Sportausschusses berichteten in der jüngsten Ausschusssitzung von verärgerten Eltern, die über Little Bird keine zuverlässige Auskunft bekamen. „Das Programm meldet freie Plätze, wo die Einrichtung den Eltern genau das Gegenteil mitteilt“, hat beispielsweise Marion Lang von der SPD erfahren.
„Das Problem ist, dass die Einrichtungen ihre Daten mehrheitlich nicht in Little Bird einpflegen“, so Hans-Peter Bermann-Pyrkosch von der Verwaltung.
Vonseiten der Kindergärten würden die vielfältigsten Gründe dafür angegeben werden – von der mangelnden Zeit für die Einträge bis hin zur unnötigen Mehrarbeit durch doppelte Dateneingabe. Letzteres sei auf den Einsatz von zweierlei Computerprogrammen zurückzuführen. Dies sei allerdings laut Bermann-Pyrkosch ohne Probleme in den Griff zu bekommen.
Amtsleiter Hubert Geiger sprach sich dafür aus, Druck auf die Kindergärten auszuüben, die Daten einzutragen: „Wir haben für Little Bird schließlich eine Menge Geld ausgegeben.“
Die Verärgerung der Ausschussmitglieder war so groß, dass sich einige der Anwesenden sogar für Sanktionen aussprachen. Beschlossen hat der Ausschuss allerdings, zunächst einmal weitere Gespräche mit den Leiterinnen der Kindergärten zu führen, um diesen Missstand möglichst bald abzustellen.
Sehr zufrieden waren die Gemeinderäte mit den Berichten des Jugendzentrumsleiters Wolfgang Ritsch und des Jugendbeauftragten Michael Eder von der CSU. Der Sozialpädagoge Ritsch berichtete über die vielfältigen Aktivitäten im Jugendzentrum während des letzten Jahres, das von durchschnittlich 25 Jugendlichen besucht wird. Zu den Veranstaltungen zählten unter anderem Dart- und Billardturniere, Besuche beim FCA und Rock gegen Rechts. Darüber hinaus standen aber auch eine Feuerwehrübung und eine Putzaktion auf dem Programm.
Was die Betreiber und Besucher sich noch wünschen, ist neben einem Internetanschluss für den Fernseher ein Freisitz, den auch die Vereine mitnutzen könnten. Diese Wünsche stießen bei den Ausschussmitgliedern auf offene Ohren.
Michael Eder hatte bei diversen Besuchen an den Kissinger Brennpunkten von Jugendlichen erfahren, dass sie sich für ihre Treffen beispielsweise am Skateplatz Bänke und Tische wünschten. Auch dafür zeigten die Bürgervertreter Verständnis.
Geplant ist darüber hinaus, sich mit den Jugendbeauftragten des Landkreises besser zu vernetzen und den Kontakt mit den Schulen zu intensivieren.
Der beantragte Investitionszuschuss des Radsportvereins Kissing für die Neubeschaffung eines Kunstrades in Höhe von 362,21 Euro wurde einstimmig genehmigt.