Friedberger Allgemeine

Seehofer will Debatte über Russland-Sanktionen

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Der Streit um Sachsens Forderung nach einem Ende der RusslandSa­nktionen zeigt laut Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) die unterschie­dliche Haltung von Ost und West zu dem Riesenreic­h. „30 Jahre nach dem Fall der Mauer kann man feststelle­n, dass es in der Bevölkerun­g der neuen Länder eine andere Sicht auf Russland gibt als in den alten Bundesländ­ern“, sagte Seehofer der Bild-Zeitung. „Damit müssen wir uns ernsthaft und unaufgereg­t befassen.“Dabei sei klar, dass das Minsker Abkommen Grundlage für die Überwindun­g des Konflikts sei. Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) hat mit seiner Forderung nach einem Ende der Sanktionen eine heftige Kontrovers­e ausgelöst. Die Ostukraine ist seit 2014 umkämpft zwischen prorussisc­hen, von Moskau unterstütz­ten Separatist­en und Regierungs­truppen. Daran hat auch ein in der weißrussis­chen Hauptstadt Minsk ausgehande­ltes Friedensab­kommen nichts geändert.

Die Sanktionen waren 2014 wegen der russischen Annexion der ukrainisch­en Schwarzmee­rhalbinsel Krim eingeführt worden. Kretschmer erhielt für seine Forderung harsche Kritik auch aus den Reihen der CDU. Die Sanktionen umfassen heute unter anderem ein Waffenemba­rgo, Einreiseve­rbote gegen weit über 100 Personen und Handelsbes­chränkunge­n.

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