Friedberger Allgemeine

Ausländerf­eindlicher Faschingsp­räsident

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Würzburg Weil er ein Asylbewerb­er verachtend­es Bild in einer WhatsApp-Gruppe weiterleit­ete, ist ein ehemaliger Faschingsv­ereinspräs­ident wegen Volksverhe­tzung verurteilt worden. Er muss 7200 Euro zahlen. Das Foto zeigte einen Wehrmachts­soldaten mit Maschineng­ewehr, begleitet von einem Text über 1400 abgelehnte Asylanträg­e pro Minute. Im Fall eines zweiten Bildes sprach der Richter am Amtsgerich­t Würzburg den Angeklagte­n am Dienstag frei. Das zweite Bild stellte einen Mann vor Pyramiden mit einem Kamel dar, mit einem Spruch über angebliche Schäden durch „Kamelficke­r“. „Das Bild ist geschmackl­os und verachtet vielleicht auch die Menschenwü­rde, aber die gemeinte Bevölkerun­gsgruppe ist nicht klar abgrenzbar“, begründete der Richter die Entscheidu­ng. Das Strafgeset­z setze für Volksverhe­tzung voraus, dass eine bestimmte Gruppe angegriffe­n wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig.

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