Auf der Suche nach dem Kick
Antje Herden erzählt über einen Absturz
Robin ist 15, ein durchschnittlicher Junge, unauffällig bis zur Unsichtbarkeit. Dann aber tritt Leo in sein Leben. Leo, der sich um nichts schert, der cool ist und „keine halben Sachen“macht. Er verführt Robin zum Kiffen, Saufen und durchfeierten Nächten. Robin hört nur mehr auf seinen Freund. Er ist das Du, dem er alles erzählt – bis er Karla trifft, für ihn das schönste Mädchen der Welt. Schnell verfällt Robin Karla, bald kennt er nichts mehr außer ihr.
Als das Mädchen nach einem ganz großen Kick verlangt, widersetzt er sich nicht. Es ist Leo, der Robin aus der selbst verschuldeten Notlage rettet. Doch dann verschwindet der Freund. Auch Karla meldet sich nicht im Krankenhaus, in dem Robin sich auskurieren muss. Nur seine Mutter und Anna kümmern sich um ihn. Robin hat Zeit um nachzudenken.
Antje Herden erzählt in diesem mit dem Peter-Härtling-Preis ausgezeichneten Roman „Keine halben Sachen“in einer mitreißenden Sprache von einem Jungen, der Probleme mit dem Alltag hat und in eine Parallelwelt flieht, wo ihm Drogenerfahrungen und eine gefährliche Abwärtsspirale widerfahren. Vor Robins endgültigem Absturz nimmt der Roman eine Wende, die alles in neuem Licht erscheinen lässt – allerdings auch nicht ganz leicht nachzuvollziehen ist.
Beltz & Gelberg, 136 Seiten, 12,95 Euro – ab 15