Schräger Spaß
Der Landkrimi „Höhenstraße“dreht sich um zwei Möchtegern-Polizisten
Ordentlich einen heben, ein paar Unschuldige wahllos anhalten und dabei Kohle erpressen. Für die modernen Wegelagerer Roli und Ferdinand ist das ein großer Spaß – bis die vermeintlichen Streifenpolizisten im Suff einen Mann und seinen afrikanischen Begleiter festnehmen. Nur was macht man nun mit zwei eingekerkerten Männern im Keller, wenn man morgens wieder zur Besinnung kommt?
Für die beiden Protagonisten im Landkrimi „Höhenstraße“liegt die Lösung auf der Hand: Lösegeld fordern und auf die Sonnenseite des Lebens wechseln. Schon jetzt zu schräg? Es kommt noch besser – und das Endergebnis ist wahrlich nicht schlecht. Roli (Nicholas Ofczarek, 48, „Falco – Verdammt, wir leben noch!“) wanzt sich als falscher Kommissar an die übervorsorglichen und auf ihre kleine Welt begrenzten Eltern einer der Geiseln heran. Neben Details zu den Ersparnissen der Familie kommen dabei allerlei andere Dinge ans Licht.
Auf dieser Grundlage entspinnt Regisseur und Drehbuchautor David Schalko eine wilde Geschichte, die Welten aufeinander krachen lässt. In „Höhenstraße“besteht stets die Gefahr, dass es wie bei so vielen deutschsprachigen Komödien endet: übertrieben, zu albern, nicht mehr ernst zu nehmen. Doch Schalko bekommt stets rechtzeitig die Kurve und erzeugt einen zugegebenermaßen schrägen Film, der unterhaltsam und kurzweilig ist und den Zuschauer schmunzeln lässt. Mit ein bisschen Fremdscham garniert, ist der Ende 2016 erstmals im ORF ausgestrahlte Film, der sich 2017 beim Deutschen Fernsehkrimipreis gegen die Konkurrenz durchsetzte, letztlich ein großer Spaß.