Merchinger Gemeinderat segnet Bio-Hühnerstall ab
Der Bau ist mit einen Freilauf in Steinach geplant. Wie viele Tiere dort gehalten werden sollen
Merching Der Merchinger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Gemeinderatssitzung mehrere Bauvorhaben ermöglicht: Eine Bauvoranfrage für den Neubau eines Bio-Hühnerstalls in Steinach wurde einstimmig positiv beschieden. Geplant ist die Errichtung eines Hühnerstalls mit Freilauf im Westen von Steinach auf einer landwirtschaftlichen Fläche, deren Erschließung über einen landwirtschaftlichen Weg sichergestellt ist. Es soll möglich sein, dort zeitversetzt zweimal 3000 Tiere einzustallen. Der geplante Stall ist etwa 450 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt.
Keine Frage war es für die Räte, den Neubau des evangelisch-lutherischen Gemeindehauses in Mering zu bezuschussen. 2014 war dafür bei der Gemeinde Merching bereits eine Summe in Höhe von 10 000 Euro beantragt und bewilligt worden. Im Zuge der langen Verwirklichungszeit und der Tatsache, dass der Zuschussfrage keine wirkliche Kostenschätzung zugrunde gelegt werden konnte, sah sich die evangelische Kirchengemeinde nun mit Kosten von 1,3 Millionen Euro konfrontiert. Einerseits sei dies auf die massiv gestiegenen Baukosten, andererseits auf die neu hinzugekommen Vorschriften im Bereich Brand- und Umweltschutz zurückzuführen. Bürgermeister Martin Walch war sofort bereit, dieses Vorhaben zu unterstützen, denn auch 315 Merchinger, also gut zehn Prozent, seien Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Sinnvoll und fair fand dies auch Werner Schrom: Man sei von der katholischen Kirchengemeinde in Merching aus in sehr regem ökumenischen Austausch mit der evangelisch-lutherischen Gemeinde, und dass diese Sanierung mehr als notwendig sei, könne er nur bestätigen. Dies bekräftigte auch Eugen Seibert als Angehöriger der evangelischen Gemeinde und erinnerte an die Engpässe gerade bei den Sozialräumen und der Meringer Tafel. Einstimmig wurde der Zuschuss beschlossen, zur Auszahlung werde es aber erst 2020 kommen.
Die Zustimmung für den Neubau einer Doppelhaushälfte in der Landsberger Straße verweigerte der Rat aber. Dieser Antrag lag bereits zweimal in der Sitzung vor; in der Fassung vom September 2017 wurde er genehmigt. Bei den nun neu eingereichten Änderungen monierte Eugen Seibert: „Selbst ein Laie erkennt, dass dieser Plan mangelhaft ist.“Auch der Aufforderung, Unterlagen nachzureichen, sei man nicht nachgekommen. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.
● Ansage Zu lange und unnötig empfindet Wolfgang Teifelhart die Ansage, die bei jedem Anruf an die Gemeinde Merching abgespielt wird. Er beantragte, vor allem für die Informationen, welche den Datenschutz betreffen, eine andere Lösung zu finden. Dies fand im Gemeinderat breite Zustimmung. Es soll nun eine andere Möglichkeit gefunden werden, um den gesetzlichen Anforderungen und einer deutlich verkürzten Wartezeit gerecht zu werden.
● Zweckvereinbarung Einstimmig neu geschlossen wurde eine vertragliche Zweckvereinbarung zwischen Grund- und Mittelschulverband bezüglich der Personalgestellung, also die auf Dauer angelegte Beschäftigung bei einem Dritten – in diesem Fall Gemeinden oder Schulverbänden – unter Fortsetzung des bestehenden Arbeitsverhältnisses. Dies sei aus steuerlichen Gründen von allen Seiten ausdrücklich begrüßt worden, unterstrich Geschäftsführer Rainer Fieber.
● Abschied Emotional wurde es am Ende der Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Martin Walch gab nun seinem Rat offiziell bekannt, dass er, wie berichtet, für eine weitere Legislaturperiode nicht mehr zur Verfügung steht.
Keinen einzigen Tag habe er seinen politischen Einsatz für Merching bereut: 20 Jahre sei er nun in der Kommunalpolitik und insbesondere seine intensive Zeit als Bürgermeister habe er als sehr positiv empfunden. Er will nun den künftigen Kandidaten rechtzeitig Mut machen und Raum geben, sich für die neue Aufgabe zu entscheiden.
Er ist überzeugt, dass auf den neuen Bürgermeister in Merching ein zwar intensives, aber angenehmes Amt mit dem Rathausteam wartet. Auch die konstruktive Zusammenarbeit im Gemeinderat habe er stets als Bereicherung empfunden.
Er selbst sei ein Typ, der etwas „ganz oder gar nicht“mache – deshalb wolle er sich mit Ende seiner Amtszeit komplett aus der Kommunalpolitik zurückziehen.