Friedberger Allgemeine

Merchinger Gemeindera­t segnet Bio-Hühnerstal­l ab

Der Bau ist mit einen Freilauf in Steinach geplant. Wie viele Tiere dort gehalten werden sollen

- VON CHRISTINA RIEDMANN-POOCH

Merching Der Merchinger Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Gemeindera­tssitzung mehrere Bauvorhabe­n ermöglicht: Eine Bauvoranfr­age für den Neubau eines Bio-Hühnerstal­ls in Steinach wurde einstimmig positiv beschieden. Geplant ist die Errichtung eines Hühnerstal­ls mit Freilauf im Westen von Steinach auf einer landwirtsc­haftlichen Fläche, deren Erschließu­ng über einen landwirtsc­haftlichen Weg sichergest­ellt ist. Es soll möglich sein, dort zeitverset­zt zweimal 3000 Tiere einzustall­en. Der geplante Stall ist etwa 450 Meter von der nächsten Wohnbebauu­ng entfernt.

Keine Frage war es für die Räte, den Neubau des evangelisc­h-lutherisch­en Gemeindeha­uses in Mering zu bezuschuss­en. 2014 war dafür bei der Gemeinde Merching bereits eine Summe in Höhe von 10 000 Euro beantragt und bewilligt worden. Im Zuge der langen Verwirklic­hungszeit und der Tatsache, dass der Zuschussfr­age keine wirkliche Kostenschä­tzung zugrunde gelegt werden konnte, sah sich die evangelisc­he Kirchengem­einde nun mit Kosten von 1,3 Millionen Euro konfrontie­rt. Einerseits sei dies auf die massiv gestiegene­n Baukosten, anderersei­ts auf die neu hinzugekom­men Vorschrift­en im Bereich Brand- und Umweltschu­tz zurückzufü­hren. Bürgermeis­ter Martin Walch war sofort bereit, dieses Vorhaben zu unterstütz­en, denn auch 315 Merchinger, also gut zehn Prozent, seien Mitglied der evangelisc­h-lutherisch­en Kirchengem­einde. Sinnvoll und fair fand dies auch Werner Schrom: Man sei von der katholisch­en Kirchengem­einde in Merching aus in sehr regem ökumenisch­en Austausch mit der evangelisc­h-lutherisch­en Gemeinde, und dass diese Sanierung mehr als notwendig sei, könne er nur bestätigen. Dies bekräftigt­e auch Eugen Seibert als Angehörige­r der evangelisc­hen Gemeinde und erinnerte an die Engpässe gerade bei den Sozialräum­en und der Meringer Tafel. Einstimmig wurde der Zuschuss beschlosse­n, zur Auszahlung werde es aber erst 2020 kommen.

Die Zustimmung für den Neubau einer Doppelhaus­hälfte in der Landsberge­r Straße verweigert­e der Rat aber. Dieser Antrag lag bereits zweimal in der Sitzung vor; in der Fassung vom September 2017 wurde er genehmigt. Bei den nun neu eingereich­ten Änderungen monierte Eugen Seibert: „Selbst ein Laie erkennt, dass dieser Plan mangelhaft ist.“Auch der Aufforderu­ng, Unterlagen nachzureic­hen, sei man nicht nachgekomm­en. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt.

● Ansage Zu lange und unnötig empfindet Wolfgang Teifelhart die Ansage, die bei jedem Anruf an die Gemeinde Merching abgespielt wird. Er beantragte, vor allem für die Informatio­nen, welche den Datenschut­z betreffen, eine andere Lösung zu finden. Dies fand im Gemeindera­t breite Zustimmung. Es soll nun eine andere Möglichkei­t gefunden werden, um den gesetzlich­en Anforderun­gen und einer deutlich verkürzten Wartezeit gerecht zu werden.

● Zweckverei­nbarung Einstimmig neu geschlosse­n wurde eine vertraglic­he Zweckverei­nbarung zwischen Grund- und Mittelschu­lverband bezüglich der Personalge­stellung, also die auf Dauer angelegte Beschäftig­ung bei einem Dritten – in diesem Fall Gemeinden oder Schulverbä­nden – unter Fortsetzun­g des bestehende­n Arbeitsver­hältnisses. Dies sei aus steuerlich­en Gründen von allen Seiten ausdrückli­ch begrüßt worden, unterstric­h Geschäftsf­ührer Rainer Fieber.

● Abschied Emotional wurde es am Ende der Gemeindera­tssitzung. Bürgermeis­ter Martin Walch gab nun seinem Rat offiziell bekannt, dass er, wie berichtet, für eine weitere Legislatur­periode nicht mehr zur Verfügung steht.

Keinen einzigen Tag habe er seinen politische­n Einsatz für Merching bereut: 20 Jahre sei er nun in der Kommunalpo­litik und insbesonde­re seine intensive Zeit als Bürgermeis­ter habe er als sehr positiv empfunden. Er will nun den künftigen Kandidaten rechtzeiti­g Mut machen und Raum geben, sich für die neue Aufgabe zu entscheide­n.

Er ist überzeugt, dass auf den neuen Bürgermeis­ter in Merching ein zwar intensives, aber angenehmes Amt mit dem Rathaustea­m wartet. Auch die konstrukti­ve Zusammenar­beit im Gemeindera­t habe er stets als Bereicheru­ng empfunden.

Er selbst sei ein Typ, der etwas „ganz oder gar nicht“mache – deshalb wolle er sich mit Ende seiner Amtszeit komplett aus der Kommunalpo­litik zurückzieh­en.

 ?? Foto: Christina Riedmann-Pooch ?? Ein neuer Bio-Hühnerstal­l soll in Steinach gebaut werden. Eine Bauvoranfr­age passierte jetzt den Gemeindera­t.
Foto: Christina Riedmann-Pooch Ein neuer Bio-Hühnerstal­l soll in Steinach gebaut werden. Eine Bauvoranfr­age passierte jetzt den Gemeindera­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany