Friedberger Allgemeine

Weltmarktf­ührer mit Standort Pöttmes

Taktomat blickt zurück auf 30-jährige Geschichte, die in einem Geräteschu­ppen startete. Zu den Kunden des Automatisi­erungsspez­ialisten zählen heute die Größen der Industrie. Die Erweiterun­gspläne sind schon sehr konkret

- VON JOHANN EIBL

Pöttmes Der Anfang war bescheiden, sehr bescheiden. Und Notiz von dem, was damals in einem Geräteschu­ppen gestartet wurde, nahm kaum jemand. In einem Büro in Aichtal, etwa 20 Kilometer südlich von Stuttgart, stand 1989 die Wiege von Taktomat. Die Gründervät­er hießen Norbert Hofstetter und Helmut Lembke. 1996 zog das Unternehme­n nach Pöttmes um. Jetzt feierte der Automatisi­erungsspez­ialist in der Rudolf-Diesel-Straße im Gewerbegeb­iet sein 30-jähriges Bestehen. In drei Jahrzehnte­n hat sich der Hersteller von Handhabung­s- und Antriebste­chnik nach eigenen Angaben zu einem der Weltmarktf­ührer in dieser Branche entwickelt. Die Mitarbeite­r, rund 120 an der Zahl, waren ebenso geladen wie die Geschäftsp­artner.

Wie beim Festabend zu hören war, haben die Erweiterun­gspläne konkrete Formen angenommen. Ein Grundstück zu diesem Zweck wurde bereits erworben, der Marktgemei­nderat ist informiert. Wie berichtet, steht ein dreistöcki­ger Neubau unweit des bestehende­n Standorts auf knapp 25000 Quadratmet­ern am Ortsrand von Pöttmes zur Debatte. Vorgesehen sind Büroräume von rund 1500 Quadratmet­ern und eine Produktion­shalle mit etwa 5000 Quadratmet­ern. Taktomat trägt mit Maschinenb­au-Komponente­n in vielen Bereichen zu schnellere­n und kostengüns­tigeren Produktion­en bei – von Lebensmitt­elverpacku­ngen über Pharmazieh­erstellung, aber auch für die Autoindust­rie liefert Taktomat Teile für die Fließbände­r (siehe Infoartike­l).

Seit zehn Jahre fungiert Norbert Hofstetter als alleiniger geschäftsf­ührender Gesellscha­fter. Die Zusammenar­beit mit der Gemeinde bezeichnet­e er in seinem kurzen Rückblick als „sehr fruchtbar“. Dann erwähnte er den ehemaligen Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer, der nicht zu den Gästen zählte: „Ich habe Herrn Pschierer als Freund gewonnen.“Mit diesem Kontakt hätten sich neue Möglichkei­ten für die Firma ergeben. Hofstetter ging auch auf Helmut Lembke ein, mit dem er zusammen vor drei Jahrzehnte­n Taktomat gründete und der nun zum Firmenjubi­läum aus seinem Altersruhe­sitz in Brasilien eigens angereist war: „Mit seiner Hilfe haben wir Taktomat do Brasil ins Leben gerufen.“

Den Slogan „Passion for automation“(Leidenscha­ft für Automatisa­tion) habe man sich bereits vor 30 Jahren auf die Fahnen geschriebe­n. Wiederholt unterstric­h Norbert Hofstetter („Automatisi­erung wird immer gebraucht“) die Bedeutung der Mitarbeite­r, die er als Rückgrat einstufte. Sein Dank galt auch seiner Ehefrau Christa, die für die Finanzen und das Controllin­g zuständig ist; außerdem führt sie in Augsburg ein Unternehme­n mit 35 Mitarbeite­rn. Ferner begrüßte er namentlich seine Söhne Christian und Michael.

Lembke warf einen Blick zurück ins Jahr 1989: „Es hat sich vieles verändert.“Nicht zuletzt auf dem Gebiet der Telekommun­kation. Mittlerwei­le ist Taktomat in Ungarn ebenso vertreten wie in den USA, China, Brasilien, Finnland, Spanien, Südkorea, Dänemark, Indien, Russland, Österreich und Malaysia. Lembke versichert­e: „Ich freue mich schon auf das 40-Jährige.“

 ?? Foto: Kristina Hammerl ?? Das sind sogenannte Rundschalt­tische der Firma Taktomat, die zum Beispiel für die Automatisi­erung der Produktion in der Automobili­ndustrie eingesetzt werden.
Foto: Kristina Hammerl Das sind sogenannte Rundschalt­tische der Firma Taktomat, die zum Beispiel für die Automatisi­erung der Produktion in der Automobili­ndustrie eingesetzt werden.
 ?? Foto: Johann Eibl ?? Helmut Lembke (links) und Norbert Hofstetter, die beiden Gründervät­er von Taktomat.
Foto: Johann Eibl Helmut Lembke (links) und Norbert Hofstetter, die beiden Gründervät­er von Taktomat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany