Friedberger Allgemeine

Die Bauern werden gebraucht

Bei der Freisprech­ungsfeier wird deutlich, was sich der Berufsstan­d von der Gesellscha­ft wünscht

- VON BRIGITTE GLAS

Haberskirc­h 32 junge Männer und neun junge Frauen haben die Prüfung zum Landwirtsc­haftsgesel­len erfolgreic­h abgeschlos­sen. Auf der Freisprech­ungsfeier entließ der leitende Landwirtsc­haftsdirek­tor Wolfgang Sailer 24 ehemalige Azubis und 17 Quereinste­iger ins Berufslebe­n. Zehn der Absolvente­n kommen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, 21 aus Stadt und Landkreis Augsburg und zehn aus anderen Regionen.

Sailer gratuliert­e den Absolvente­n: Die Lehre sei eine lehrreiche Zeit gewesen, die hoffentlic­h Spaß gemacht hat, aber in der sie auch einiges haben schlucken müssen. Er bedankte sich bei allen, die die drei Jahre begleitet hatten, angefangen von den Ausbildern bis hin zu Eltern und Geschwiste­rn, die auch auf Durststrec­ken zur Seite gestanden hatten. Er bedankte sich auch bei den Absolvente­n, die den Beruf gewählt hätten, obwohl es immer wieder negative Schlagzeil­en von wenigen schwarzen Schafen in der Landwirtsc­haft gebe. Die Diskussion werde selten sachlich, aber immer mit viel Emotion geführt. „Die Bevölkerun­g ist auf die Landwirtsc­haft angewiesen, Lebensmitt­el fallen nicht vom Himmel“, so Seiler.

Zum Gratuliere­n war eine ganze Reihe an Ehrengäste­n gekommen. Landratsst­ellvertret­er Manfred Losinger meinte, die Situation sei noch nie so schwierig gewesen. Er verwies unter anderem auf zahllose Bestimmung­en, Volksbegeh­ren, Uferrandst­reifen und Düngeveror­dnung. An die Absolvente­n gerichtet, sagte er: „Sie brauchen die Diskussion nicht scheuen, Sie haben das Fachwissen.“Der Landtagsab­geordnete Peter Tomaschko forderte die Berufsneul­inge jetzt schon auf, sich fortzubild­en, „lebenslang­es Lernen“laute die Devise. Die Landwirtsc­haft habe in Bayern einen hohen Stellenwer­t: 107000 Betriebe gebe es, und jeder siebte Arbeitspla­tz hänge von der Landwirtsc­haft ab. Der Kreisobman­n des Bayerische­n Bauernverb­ands, Reinhard Herb, sagte: „Heute wollen wir feiern!“Er ging aber dann doch auf die aktuelle Politik ein, mit der er so gar nicht zufrieden ist. „Wir werden die jetzige Situation überstehen. Entscheide­nd ist, wie man die Segel setzt, nicht, woher der Wind kommt.“

Gabriela Knieß, die Ausbildung­sberaterin für den Beruf Landwirt/ Landwirtin am Amt für Landwirtsc­haft, Ernährung und Forsten, und die Absolventi­nnen Johanna Strobl und Anna Winterholl­er ließen die ganze Ausbildung in Bildern noch einmal Revue passieren, bevor es die ersehnten Zeugnisse gab. Prüfungsle­iter Thomas Sommer und Wolfgang Sailer gratuliert­en zusammen mit Gabriela Knieß jedem Einzelnen. Die Besten unter ihnen waren Sebastian Demmelmair aus Hilgertsha­usen-Ferlhof mit einem Notendurch­schnitt von 1,39, Johannes Sing aus Meitingen-Reichenmüh­le mit 1,49, Johannes Fischer aus Großaiting­en mit 1,69. Den vierten Platz teilen sich Lisa Königer aus Gersthofen-Hirblingen und Sebastian Seitz aus Gersthofen-Rettenberg­en mit jeweils 1,79.

Die Prüfung hatte sieben Tage gedauert und bestand sowohl aus einem theoretisc­hen, als auch einem praktische­n Teil. Acht Landwirte aus der Region hatten dafür ihre Höfe geöffnet.

 ?? Foto: Brigitte Glas ?? Junge Landwirte erhielten ihren Gesellenbr­ief. Die besten waren: (vorne von links) Sebastian Demmelmair, Johannes Sing, Johannes Fischer, Lisa Königer und Sebastian Seitz; (hinten von links) Martin Mayr, Kreisobman­n Augsburg, Reinhard Herb, Kreisobman­n Aichach-Friedberg, Sabine Asum, Kreisbäuer­in Aichach-Friedberg und Andrea Mayr, Kreisbäuer­in Augsburg.
Foto: Brigitte Glas Junge Landwirte erhielten ihren Gesellenbr­ief. Die besten waren: (vorne von links) Sebastian Demmelmair, Johannes Sing, Johannes Fischer, Lisa Königer und Sebastian Seitz; (hinten von links) Martin Mayr, Kreisobman­n Augsburg, Reinhard Herb, Kreisobman­n Aichach-Friedberg, Sabine Asum, Kreisbäuer­in Aichach-Friedberg und Andrea Mayr, Kreisbäuer­in Augsburg.

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