Start des Freiluftkinos fällt ins Wasser
Zum Auftakt sorgt die Band Brasseroni für Stimmung auf dem Marienplatz. Doch noch vor der Pause schlägt der Regen die Zuschauer in die Flucht
Friedberg Der Marienplatz ist voll von Besuchern, die gespannt dem Film entgegenfiebern. Am Dienstag findet der erste Abend der Friedberger Kinonächte statt, und der Rathausplatz wird zum 16. Mal zum Open-Air-Kino. Welcher Film gespielt wird, ist bis zum Beginn ein Rätsel. Genauso rätselhaft zeigt sich die Wetterlage, die dem Kino letztendlich nicht in die Karten spielt.
Zahlreiche Besucher haben sich mit ihren Klappstühlen, Gartenstühlen und Picknickdecken gewappnet und sich auf dem Rathausplatz versammelt. Der Friedberger Klaus Spindler erzählt: „Wir kommen gerne her, weil die Atmosphäre so schön ist. Der Rathausplatz kann mehr als nur Parkplatz sein. Die Band ist zusätzlicher Zucker.“
Wie jedes Jahr ist es der Bürgerkulturverein, der das Kino unter freiem Himmel auf dem Marienplatz veranstaltet. An drei Tagen treffen die Friedberger hier zusammen. Die Kinonächte laufen unter dem Motto „tolles Ambiente, gute Filme und kostenlos“, denn man zahlt keinen Eintritt. Deswegen ist der Bürgerkulturverein auf Spenden von lokalen Unternehmen und von den Besuchern angewiesen. Ein Geheimnis machen die Organisatoren um das Programm. Nur kurze Hinweise und Beschreibungen lassen auf den Film schließen. Wer denkt, dass er die richtige Antwort hat, kann abends an der Verlosung teilnehmen. Das Samok sorgt für Verpflegung und schenkt Getränke aus. Über die Kinonächte sagt der Vorsitzende des Bürgerkulturvereins Patrick Gruner: „Wir möchten zeigen, dass unser schöner Rathausplatz mehr als nur ein Parkplatz ist.“
Da es im Film um Musik aus den 80er-Jahren geht, hat die Friedberger Band Brasseroni zu Beginn einen Gastauftritt. Brasseroni macht Blasmusik auf eine andere Art. Mit Klassikern, modernen Liedern und Schlagern stimmen sie die Besucher ein. Als Höhepunkt ihres Auftritts animieren sie die Besucher gemeinsam auf „Macarena“und „I like to Move It“zu tanzen und bei Andreas Gabalier mitzusingen. „Meine Frau und ich haben es uns hier mit etwas Wein gemütlich gemacht. Wir sind vor allem wegen der Band hier. Die machen einfach super Musik. Natürlich interessiert uns auch der Film“, verrät der Besucher Günther Schneider.
Endlich, um 21.30 Uhr, beginnt der Film, und das Geheimnis wird gelüftet. Es ist „Sing Street“. Zuvor hatte man die letzte Chance, seinen Filmtipp abzugeben. Unter den richtigen Antworten wird in der Pause ein Gewinner verlost. Zu gewinnen gibt es die DVD des Films. So weit kommt es jedoch nicht, denn das Wetter macht dem Kino einen Strich durch die Rechnung. Pünktlich um 22.15 Uhr beginnt es zu regen, und die Besucher flüchten.