Broadway-Musicals in explosivem Gewand
Friedberger Musiksommer Thomas Zoller kommt zum Auftakt des Festivals mit einer Big Band. Was die Konzertreihe so besonders macht und worauf sich das Publikum freuen darf
18. Friedberger Musiksommer – man könnte sagen, das Festival wird „erwachsen“. Wie haben denn Sie diese vielen Jahre erlebt?
Thomas Zoller: Ein Wunder der Kontinuität, man erlebt innerhalb des Festivalkonzepts immer wieder Neues, als Zuhörer und Künstler, und ist mittendrin in einer Entwicklung, wo das Wort nachhaltig passt. Und das ist in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation fast ein Politikum. Der Friedberger Musiksommer hat seinen Platz in der deutschen Kulturlandschaft gefunden, und das liegt auch an dem fast persönlichen Verhältnis der Künstler zu Publikum, zum Ort und zur Organisation.
Dieses Jahr bieten Sie zum Auftakt des Festivals am 4. September wieder eine Big Band auf. Wann und wie ist dieser Entschluss gereift?
Zoller: Das Format Big Band ist eines der Merkmale des Programms des Musiksommers und wird nur ab und zu von anderen Projekten aufgelockert, damit die Kontinuität spannend und frisch bleibt.
Verraten Sie uns doch ein wenig über das diesjährige Jazz-Programm „Friedberg goes Broadway“– was steckt dahinter?
Zoller: Diesmal gibt es Melodien aus der Vielzahl der Broadway-Musicals, bekannte und weniger bekannte von Komponisten wie George Gershwin, Cole Porter und vielen anderen, natürlich im Swing-BigBand-Gewand, das mit Sicherheit heißer und explosiver ist, als es einmal im ursprünglichen Musicalkontext gedacht war. Es wird mehr Platz für die herausragenden Solisten der Friedberger All-Star-BigBand geben.
Wie viel Zeit haben Sie dieses Jahr investiert für Ihre Arrangements? Zoller: Der Arrangeur schmunzelt und schweigt, denn Stundensätze wie im normalen Arbeitsbetrieb würden den Rahmen der Möglichkeiten des Friedberger Musiksommers sprengen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie die Musiker für Ihre „Friedberger All Stars“aus?
Zoller: Es geht auch hier um Kontinuität. Kollegen, die sich auch auf den internationalen Bühnen bewegen, sind der „first call“. Und alle, die schon einmal hier waren, schätzen sehr diese besondere Atmosphäre in Friedberg. Das sind die zwei Hauptkriterien. Diese werden ergänzt durch vielversprechende nationale Talente, die oft Absolventen des Bundesjugend-Jazzorchesters sind.
Ist eigentlich an dem Gerücht was dran, dass der eine oder andere Musiker ein bisschen traurig ist, wenn er mal in einem Jahr nicht in Friedberg spielen darf?
Zoller: Das Gerücht beruht auf tatsächlichen Begebenheiten und ist immer dann besonders aktuell, wenn in den eher seltenen BigBand-freien Jahren die kleineren Ensembles einfach nicht alle Kollegen benötigen.
Worauf freuen Sie sich am meisten? Zoller: Natürlich freue ich mich am meisten auf die explosive Big-BandMusik, aber die Atmosphäre des Musiksommers, die Menschen mit Freude an der Musik, die man schon kennt und schätzt, sind ein wichtiger Grund der Freude.
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Tickets gibt es unter der Telefonnummer 0821/ 60 92 99 oder per E-Mail info@friedberger-musiksommer.de