26 examinierte Altenpfleger starten ins Berufsleben
Bei der Feier der Meringer Berufsfachschule im Kissinger Pfarrsaal wird Gabriele Schuster mit der Traumnote 1,0 ausgezeichnet. Die Chancen für die Absolventen sind aussichtsreich
Mering/Kissing Viel Anerkennung gab es für die frischgebackenen Pflegefachkräfte bei der Abschlussfeier der Meringer Berufsfachschule für Altenpflege im Kissinger Pfarrsaal von St. Bernhard. Von allen Seiten erhielten sie Lob für ihren Mut zur Berufswahl und die Mühen der dreijährigen Ausbildung. Als eine sehr gemischte Truppe unterschiedlicher Persönlichkeiten stellte Schulleiterin Meike Müller die 26 examinierten Altenpfleger vor.
Die Absolventen des sogenannten Jahrgangs „AP 16“stammen aus sechs verschiedenen Nationen im Alter zwischen 21 und 54 Jahren. Darunter sind auch zwei Schwestern der Unbefleckten Empfängnis Mariens in blauer Ordenstracht, die im Meringer Caritas-Seniorenzentrum St. Theresia tätig sind. Aus Anlass der Abschlussfeier kam sogar deren Generaloberin eigens aus Rom angereist.
Man könne im Saal die Erleichterung der Absolventen nach abgeschlossener Prüfung förmlich spüren, fand stellvertretender Landrat Manfred Losinger. Die Altenpflege sei ein ganz besonderer Beruf, keine Arbeit an irgendeiner Maschine oder vor einem Computer, sondern ein wertvoller Dienst am Menschen. Das Thema Pflege und Gesundheitswesen werde künftig das Hauptthema in der Politik werden, und das nicht nur im Landkreis, kündigte er an. Allein dort aber werde die Zahl der Pflegebedürftigen um 40 Prozent steigen, das bedeute rund 1000 zu pflegende Menschen mehr. Umso mehr schätze man die Berufswahl der Absolventen. „Eine großartige Leistung“, fand auch Merings Zweiter Bürgermeister Florian Mayer in seinen Grußworten anerkennend. „Ihr braucht auf jeden Fall keine Angst davor zu haben, dass ihr in eurem Beruf irgendwann einmal ohne Job dasteht.“Mayer nahm wie auch Losinger Bezug auf eine kürzliche Sitzung im Kreistag zum Thema demografischer Wandel. Die Absolventen hätten viel Durchhaltevermögen gezeigt und ihre persönliche Begabung und Berufung gefunden.
Vor dem Hintergrund der ab 2020 angekündigten Einführung einer generalistischen Ausbildung betonte die Schulleiterin: „Ihr habt euch bewusst für die Altenpflege entschieden.“Vor zehn Jahren habe sie ihre erste Abschlussrede in einem kleinen Kreis von rund 25 Personen gehalten, erinnerte sich Meike Müller. Dieses Mal sprach sie vor einem voll besetzten Saal. Zur feierlichen Verabschiedung waren die Absolventen mit ihren Angehörigen gekommen, Praxisanleiter, Lehrkräfte sowie Einrichtungsleiter und auch Gäste aus Politik und Altenpflege nahmen teil. Damals habe sie in ihrer Rede die Pflege mit Herz, Hand und Verstand angesprochen und dies sei nach wie vor auch heute noch das Rüstzeug. „Herz habt ihr alle, das kann ich euch bestätigen. Das Handwerkliche haben wir euch beigebracht, und euer Verstand hat sich in den drei Jahren der Ausbildung durchaus weiterentwickelt“, attestierte sie den Absolventen. Zu sehen, wie hier Persönlichkeiten heranreifen, das sei das Schönste in ihrem Beruf. „Tragen Sie Ihr Herz und Ihre Persönlichkeit in den Pflegebereich und machen Sie diesen noch ein bisschen besser.“
Zusammen mit ihren Kolleginnen Manuela Müller und Andrea Huber verabschiedete die Schulleiterin jeden Schüler mit einer Umarmung, einer Rose und einem ganz individuellen Geschenk. Einen besonderen Applaus gab es für Gabriele Schuster, die einen glatten 1,0-Abschluss hingelegt hatte. Sie war es auch, die in einer kurzen Rede die drei Jahre mit den „AP-16er-Schäfchen“Revue passieren ließ. Zur Auflockerung der Veranstaltung gab es zudem eine Einlage auf der Bühne. Traditionell wird diese von Schülern im ersten Ausbildungsjahr aufgeführt.
Unter Anleitung von Lehrerin Andrea Huber brachten vier Schüler ihr Publikum in Reimform zum Schmunzeln. „Drei Frauen sitzen im Dämmerschein an einem Fenster im Altersheim und dürfen schon zufrieden und dankbar ein“, so lautete der Titel. Im Rahmen der Feier wurden auch die beiden Lehrkräfte Margit Renner und Moritz WalsterBode verabschiedet.