Friedberger Allgemeine

Mering will die Ruhe bewahren

Fußball-Nachlese Interimsco­ach Maximilian Lutz bleibt trotz zweier Niederlage­n gelassen und glaubt an das Team. TSV Friedberg gibt Sieg aus der Hand. Stätzlings Torflaute hält an

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Nein, von Panik oder blindem Aktionismu­s will man beim SV Mering nichts wissen – das jedenfalls erklärte der InterimsSp­ielertrain­er Maximilian Lutz. Auch nach der zweiten Niederlage hintereina­nder in der Landesliga Südwest – dem 1:2 auf eigenem Platz gegen den FV Illertisse­n II – sieht Lutz keinerlei Anlass, sich graue Haare wachsen zu lassen. „Panik ist bei uns ganz sicher nicht angesagt, auch wenn wir jetzt zweimal verloren haben“, so der Interimsco­ach, der noch mit Kapitän Stefan Wiedemann bis Mitte der Woche Ajet Abazi vertritt. Der Trainer weilt derzeit aus privaten Gründen in Mazedonien. Die junge Meringer Mannschaft habe Potenzial, im Training zögen alle bestens mit und die Entwicklun­g zeige nach oben – nur gelinge es derzeit nicht, die Trainingsl­eistung auch im Punktspiel umzusetzen, so Lutz. Dabei hatte der MSV gut begonnen und sich auch auf das Spiel der Illertisse­r, die tief standen und auf Konter lauerten, eingestell­t. Allerdings leisteten sich die Meringer immer wieder leichtfert­ige Fehler im Aufbauspie­l. „Und die haben uns dann, wenn man so sagen will, das Genick gebrochen“, erklärte der 29-Jährige. Zuerst war es ein Konter, dann – nach dem 1:1 durch Manuel Utz – ein Sonntagssc­huss fast von der Mittellini­e, der sich als fiese Bogenlampe hinter Julian Baumann ins Netz senkte. „Das kann passieren, da möchte ich unserem Torwart keinen Vorwurf machen“, meinte Lutz. Was der Interimsco­ach aber bemängelte, war die Tatsache, dass man es nach dem 1:2 nicht mehr gehatte, so richtig gefährlich vor das Illertisse­r Tor zu kommen. „Wir hatten die ein oder andere Chance, hätten bei Kontern aber auch das dritte Gegentor kriegen können. Insgesamt war der Sieg der Gäste nicht unverdient – und das macht es aus unserer Sicht noch ärgerliche­r“, erklärte Lutz. Nun gelte es, die Fehler abzustelle­n – und beim nächsten Spiel in Bad Heilbrunn möglichst wieder drei Punkte einzufahre­n.

Vor dem Spiel gegen Türkgücü Königsbrun­n, einen der Titelanwär­ter in der Bezirkslig­a Süd, hätte Ali Dabestani, Trainer des TSV Friedberg, einen Punktgewin­n wohl sofort unterschri­eben. Nach den 90 Minuten allerdings nicht mehr, denn da war der Friedberge­r Coach ein bisschen sehr „angefresse­n“und trauerte zwei Punkten hinterher. „Dieses Spiel darfst du nie aus der Hand geben. Wie kann man denn einen toten Gegner noch einmal so lebendig machen“, fragte sich Dabestani nach dem 2:2. Zur Pause nämlich hätte die Partie schon entschiede­n sein müssen, so deutlich hatte der Aufsteiger das Heft in der Hand. „Wenn es nach 45 Minuten 4:0 für uns steht, kann niemand was sagen“, so der Friedberge­r Coach. In der Tat hätten die Hausherren die Königsbrun­ner komplett zerlegen können, doch es fehlte an der Kaltschnäu­zigkeit vor dem Tor. „Uns fehlt einer mit Killerinst­inkt, der aus drei Chancen zwei Dinger macht“, meinte der TSV-Trainer. Der ärgerte sich auch, weil nach der Pause das eintrat, wovor er gewarnt hatte, und weil man zu schnell das 1:2 kasschafft sierte. „Doch das war ein Witz. Wie kann ich in dieser Situation, wenn aus zwei Metern der angelegte Arm angeschoss­en wird, Elfmeter geben?“, echauffier­te sich Dabestani. Zumal kurz vor Schluss bei einem deutlich klareren Handspiel eines Königsbrun­ners der fällige Pfiff ausblieb. Dennoch überwog der positive Eindruck. „Meine Mannschaft hat phasenweis­e wirklich überragend gespielt, das muss man schon auch betonen“, so der Trainer.

Deutlich unzufriede­ner war dagegen Andreas Jenik, der Trainer des FC Stätzling. Die Stätzlinge­r warten in der Bezirkslig­a Nord nach dem 0:3 beim TSV Gersthofen weiterhin auf ihr erstes Saisontor. Der neue Stätzlinge­r Coach wollte nach der Niederlage auch nichts beschönige­n. „Das war ein verdienter Sieg für Gersthofen. Die waren giftiger, und wir haben nicht richtig ins Spiel gefunden und waren nicht in der Lage, uns echte Chancen zu erspielen“, erklärte der neue Mann auf der FCSKommand­obrücke. Dabei sei es keineswegs so gewesen, als hätte Gersthofen seinen Gegner an die Wand gespielt, aber den Stätzlinge­rn fiel auch in gut 30 Minuten Überzahl – Gersthofen­s Citrici hatte Rot gesehen – nichts Zwingendes ein. Jenik muss nun schauen, dass er die Verunsiche­rung aus seinem Team bekommt. „Es könnte nach drei Spielen ohne Tor eine Kopfsache werden. Gegentore sind zudem Gift, denn die Mannschaft kann die momentan nur schwer wegstecken – daran müssen wir arbeiten“, sagte er. Schon am Donnerstag geht es weiter – dann steht man zu Hause gegen den SC Altenmünst­er schon unter Zugzwang.

 ?? Foto: Rudi Fischer ?? So sehr sich Merings Interimsco­ach Maximilian Lutz (rotes Trikot) und seine Kollegen auch mühten, gegen den FV Illertisse­n ging die Partie mit 1:2 verloren. Dennoch bleibt man beim Landesligi­sten noch äußerst gelassen.
Foto: Rudi Fischer So sehr sich Merings Interimsco­ach Maximilian Lutz (rotes Trikot) und seine Kollegen auch mühten, gegen den FV Illertisse­n ging die Partie mit 1:2 verloren. Dennoch bleibt man beim Landesligi­sten noch äußerst gelassen.
 ?? Foto: Otmar Selder ?? Marko Mladenovic (weißes Trikot) brachte den TSV Friedberg gegen Türkgücü Königsbrun­n in Führung. Trotz einer überragend­en ersten Halbzeit und vieler Chancen musste sich Friedberg mit einem 2:2 begnügen.
Foto: Otmar Selder Marko Mladenovic (weißes Trikot) brachte den TSV Friedberg gegen Türkgücü Königsbrun­n in Führung. Trotz einer überragend­en ersten Halbzeit und vieler Chancen musste sich Friedberg mit einem 2:2 begnügen.

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