Angeregte Runde tauscht sich zur Frauenfrage aus
30 Teilnehmerinnen beim „Damischen Picknick“in Mering: Sind die Männer darauf neidisch?
Mering Die Aufmerksamkeit war den Meringer Gemeinderätinnen gewiss, als sie parteiübergreifend zum „Damischen Picknick“am Badanger aufriefen. Während von den männlichen Gemeinderatskollegen ein leises Grummeln zu hören war, ließen sich am Samstag immerhin rund 30 Meringerinnen durch die ungewöhnliche Aktion anlocken.
Ziel der Organisatorinnen um die Grünen-Fraktionssprecherin Petra von Thienen ist es, mehr Frauen für ein politisches Engagement zu gewinnen. In den Stadt- und Gemeinderäten ist generell das Geschlechterverhältnis unausgewogen. Unter den größeren Landkreiskommunen fällt das in Mering am stärksten ins Gewicht. Nur sechs der insgesamt 24 Marktgemeinderatsmitglieder sind bisher Frauen.
Das „Damische Picknick“ist die erste öffentliche Aktion in Mering, die sich mit diesem Thema befasst. „Wir hatten tolle Gespräche mit interessanten Frauen. Und es waren auch ein paar neue Gesichter dabei“, sagt Petra von Thienen. Die Besucherinnen interessierten sich für die Arbeit im Gemeinderat, für aktuelle Projekte wie den Gewerbepark, es ging aber auch globalpolitisch um die Frage der Frauenrechte.
Und welche Erkenntnisse haben die Gespräche zum geringen Frauenanteil in den politischen Gremien gebracht? „Es hat sich etwas bestätigt, was wir schon geahnt haben, nämlich dass die Zeit ein ganz wesentlicher Faktor bei der Entscheidung ist“, sagt Elena Raab (SPD), die die Veranstaltung am Badanger mitorganisiert hat. Viele Frauen haben den Aufgabenschwerpunkt in der Familie, die Betreuung der Kinder hat für sie oberste Priorität und einige seien auch schon in zwei oder drei Vereinen engagiert. In den Gesprächen konnten sich die Frauen eine realistische Vorstellung davon machen, wie viel Sitzungsaufwand tatsächlich anfällt. „Und ich habe versucht zu vermitteln, dass die gemeinsame politische Arbeit auch Freude macht“, erklärt Elena Raab.
Für sie wie auch für Petra von Thienen steht fest, dass es nicht die letzte parteiübergreifende Aktion der Meringer Gemeinderätinnen gewesen sein soll. Sie könnten sich zum Beispiel eine Vortragsveranstaltung zu einem passenden Thema vorstellen. Petra von Thienen nimmt auch Bezug zu negativen Reaktionen, die sie im Vorfeld bekommen hatte: „Ich glaube, die Männer sind so ein bisschen neidisch, was die Frauen hier auf die Beine gestellt haben“, sagt sie.