Tanken und Heizen wird moderat teurer
Die Große Koalition hat sich nicht getraut, sich mit den Autofahrern anzulegen. Sie will zwar eine CO2-Abgabe einführen, aber sie startet sehr moderat. Der Preis des Treibhausgases war der Knackpunkt der Verhandlungen zwischen Union und SPD. Das Bündnis traf sich in der Mitte und einigte sich auf eine Mischform zwischen Steuer (SPD) und einem Handel mit Luftverschmutzungsrechten (Union). Die Tonne CO2 soll 10 Euro kosten und stufenweise bis 2025 auf 35 Euro ansteigen. Letzterer ist der Betrag, mit dem Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) eigentlich beginnen wollte. Für die SPD-Politikerin ist das eine Niederlage. Bei 35 Euro würde Benzin um 10 Cent teurer, Diesel um 11 Cent. Dementsprechend wird bei einem CO2-Preis von 10 Euro der Aufschlag also nur rund 3 Cent für Sprit betragen. Auch Heizen wird etwas mehr kosten, weil für Heizöl und Gas auch die CO2-Abgabe fällig wird. Bei 35 Euro würde sich der Preis für Erdgas um einen Cent je Kilowattstunde erhöhen, für Heizöl um 11 Cent je Liter. „Die Bundesregierung hat einen sehr defensiven und mutlosen Plan ausgearbeitet“, monierte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr. Durch den Aufschlag sollen die Verbraucher eigentlich dazu gebracht werden, sich ein umweltfreundliches Auto zu kaufen oder die alte Heizung auszutauschen. Je schwächer die Mehrkosten ausfallen, desto kleiner der Anreiz, sich klimaschonend zu verhalten.