Bahn billiger, dafür Fliegen teurer
Der Verkehrssektor ist für rund ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland verantwortlich, und dem Bahnverkehr kommt in den Konzepten des Klimakabinetts deshalb eine besondere Bedeutung zu. CO2 soll eingespart werden, indem Fahrkarten durch eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent billiger werden. Insgesamt rechnet die DB mit einem jährlichen Plus von fünf Millionen Fahrgästen allein durch diese Absenkung der Mehrwertsteuer, die rechnerisch zu einer Preisreduzierung von zehn Prozent führt. Bahn-Chef Richard Lutz kündigte gleichzeitig den Kauf von 30 neuen Hochgeschwindigkeitszügen an. Bei den Experten kommt das gut an. „Wir brauchen eine umwelt- und klimafreundliche Mobilität, die für Menschen mit geringem Einkommen bezahlbar bleibt“, sagt etwa Dirk Flege, der Chef der Allianz pro Schiene. Gleichzeitig soll das Fliegen über Abgaben teurer gemacht werden. Denn die billigen Flugtickets haben den Individualverkehr und damit den CO2-Ausstoß rasant ansteigen lassen. Dabei verursacht eine Flugreise 19 Mal so viel Treibhausgas wie eine Fahrt mit der Bahn. Konsequent ist die Regierung bei der Verkehrswende allerdings nicht. Wer mit dem Auto weit zur Arbeit fährt, etwa auf dem Land, kann bald mehr bei der Steuer sparen. Vom 21. Kilometer an soll die Pendlerpauschale ab 2012 von jetzt 30 auf 35 Cent pro Kilometer steigen – erst mal befristet bis Ende 2026.