Friedberger Allgemeine

Keine ökologisch­e Wende für Landwirtsc­haft

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Rund 11 Prozent der Treibhausg­ase kommen aus der Landwirtsc­haft. Trotzdem kommt dieser Bereich beim Klimapaket vergleichs­weise glimpflich davon. Beschlosse­n wurde ein Sammelsuri­um ohne wirkliche Vorgaben. Das größte CO2-Einsparpot­enzial sieht die Politik in der Senkung der Stickstoff­überschüss­e. Allerdings gab es hier ohnehin schon Änderungen in der Düngegeset­zgebung, um die seit langem erhöhten Nitratwert­e zu senken. „Das Ministeriu­m erwartet eine Einsparung von bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 durch die Senkung des Stickstoff­überschuss­es. Mit der bestehende­n Düngeveror­dnung ist jedoch nur eine Einsparung von 2 Millionen Tonnen CO2 zu erwarten,” sagt Gerald Wehde vom Ökoverband Bioland dem Portal agrarheute. Landwirtsc­haftsexper­te Peter Breunig von der Hochschule Weihenstep­han-Triesdorf kritisiert zudem die Konzentrat­ion auf den Ökolandbau. Der habe zwar viele Vorteile, leiste aber keinen Beitrag zur CO2-Reduzierun­g. „Es gibt Studien, die sogar von höheren Klimagasem­issionen bei ökologisch­er Landwirtsc­haft ausgehen“, sagt Breunig. „Grund sind die deutlich niedrigere­n Erträge.“Es braucht also mehr Fläche, um die gleichen Mengen zu produziere­n. Peter Breunig fehlen in den Vorhaben der Regierung zudem Maßnahmen zur Förderung einer Ernährungs­weise, die weniger CO2 verursacht – also die Abkehr vom massenhaft­en Fleischkon­sum.

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