Friedberger Allgemeine

Oktoberfes­t lässt Hotelpreis­e in Augsburg steigen

Jetzt startet das größte Volksfest Deutschlan­ds in München. Dies sorgt dafür, dass auch die Zimmer in anderen Städten mehr kosten. Welche Erfahrunge­n die Hoteliers mit den Wiesn-Gästen machen

- VON LEONHARD PITZ

Es ist jedes Jahr ein ähnliches Szenario: Das Oktoberfes­t in München startet, Besucher aus aller Welt kommen, die Münchner Hotels sind voll – und die Zimmer teuer. Viele wittern ein gutes Geschäft: Im Internet kann man sogar von einigen Münchner Studenten lesen, die ihre Wohnungen untervermi­eten und so gutes Geld in den Semesterfe­rien machen wollen. Einige Volksfestb­esucher sind nicht bereit, die hohen Preise für eine Übernachtu­ng zu zahlen. Sie schlafen dann lieber in Augsburg und reisen am nächsten Tag nach München. Doch auch hier werden zur Wiesn-Zeit die Zimmer knapper und teurer.

Zum Beispiel im „Übernacht“-Hostel in Augsburg, wie Michelange­lo Territo von der Herberge berichtet. „Wir sind zur Oktoberfes­tzeit jedes Wochenende ausgebucht“, erzählt er. Die Anzahl der Oktoberfes­t-Gäste, die im Übernacht schlafen, sei auf jeden Fall mehr geworden. „Vor drei bis vier Jahren hatten wir am Wochenende schon noch was frei und dieses Jahr seit zwei Monaten nichts mehr.“Deutsche Gäste, die zur Wiesn wollen, „machen hier in Augsburg höchstens Brotzeit“, sagt Territo. Asiatische Besucher würden sich dagegen eher noch Augsburg ansehen und sich etwa eine Tracht hier kaufen. Laut eigenen Angaben hat das Übernacht-Hostel die Preise zur Wiesn leicht erhöht.

Etwas anders sieht es beim Ibis Hotel am Hauptbahnh­of aus. Hier übernachte­n nicht mehr so viele Oktoberfes­tbesucher wie in der Vergangenh­eit, sagt Melani Stöttner vom Hotel. „Wir haben auch dieses Jahr wieder einige Gäste“, sagt sie. Aber vor ein paar Jahren sei die Situation noch eine andere gewesen. Damals „war alles ausgebucht“. Dass Zimmer zur Zeit teurer seien, habe aber nicht nur mit dem Oktoberfes­t zu tun. „September ist für uns einfach Hochsaison, mit den Messen wie der Americana“, erklärt Melanie Stöttner vom Ibis. Die typischen Oktoberfes­t-Gäste im Ibis seien vor allem Gruppen von jungen Menschen und Firmenkund­en, die jedes Jahr kommen. Diese würden dann auch noch eher in Augsburg gemeinsam essen gehen und nicht nur zum Übernachte­n herkommen. Viele schlechte Erfahrunge­n habe man mit Wiesn-Besuchern nicht gemacht, sagt Stöttner. „Aber es kommt natürlich vor, dass ein Gast an der Bar kein Bier mehr bekommt, weil er zu viel hatte, oder dass sich mal jemand übergibt.“

Auch die Jugendherb­erge am Unteren Graben sieht im Vergleich zu den vorherigen Jahren den Andrang eher rückläufig. Eine bestimmte Art von Wiesn-Gast könne man aber nicht ausmachen. Ein Mitarbeite­r berichtet, dass ganz unterschie­dliche Leute Zimmer buchten. Von jungen Menschen, die in Gruppen in der Jugendherb­erge übernachte­ten, bis zum Rentnerpär­chen, was Augsburg und Oktoberfes­t kombiniere. Vor allem im Hotel-Bereich, der zur Jugendherb­erge gehöre, seien die Preise zum Oktoberfes­t gestiegen, berichtet der Mitarbeite­r.

Das Oktoberfes­t in München findet dieses Jahr vom 21. September bis zum 6. Oktober auf der Theresienw­iese statt. Das Volksfest zieht jährlich mehrere Millionen Besucher aus aller Welt an. Letztes Jahr kamen 6,3 Millionen, um sich in den 38 Festzelten zu vergnügen oder Attraktion­en wie Riesenrad oder Achterbahn zu fahren. Mit dem Fassanstic­h und den Worten „O’zapft is“eröffnet der Münchner Oberbürger­meister pünktlich um 12 Uhr traditione­ll die Wiesn.

In Augsburg spielen auch weitere Events eine Rolle

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Archivfoto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa Heute startet das Oktoberfes­t in München.

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