Friedberger Allgemeine

Greta Thunberg im Wittelsbac­her Land?

- VON EVA WEIZENEGGE­R sev@augsburger-allgemeine.de

Klimaschut­z geht uns alle an. Das ist nicht mehr damit getan, dass sich Schüler nach dem Vorbild von Greta Thunberg freitags treffen, um gegen den Klimawande­l zu demonstrie­ren, wie heute in Aichach oder Augsburg. Jeder ist dazu aufgerufen zu handeln. Es wird wehtun, wenn man sich von alten Gewohnheit­en verabschie­den muss. Es gibt keine Ausrede mehr, warum man wegen jeder Kleinigkei­t lieber ins Auto als aufs Rad steigt. Denn dem Klima ist es egal, ob die Frisur nicht mehr ganz so sitzt, wenn man das Fahrrad nimmt. Außerdem ist es bei Weitem nicht so komplizier­t, wie man oft denkt, auf Plastik zu verzichten. Erste kleine Schritte kann jeder unternehme­n: zum Metzger eine Glasschüss­el mitnehmen, zum Supermarkt die Stofftasch­e. Auch muss es nicht immer das neueste Mobiltelef­on sein.

Die giftigen Blaualgen, die nun im Oberlauf des Lechs, im Mandichose­e und im Friedberge­r See vorkommen, zeigen deutlich, dass der Klimawande­l und die Veränderun­gen in der Natur keine Phänomene mehr sind, die uns alle nicht berühren. Die Einschränk­ungen für die Freizeitsp­ortler und die gesundheit­lichen Risiken für Mensch und Tier geben einen Vorgeschma­ck darauf, was in Zukunft auf uns zukommt – auch im Wittelsbac­her Land. Deshalb sind die Jugendlich­en keine Schulschwä­nzer, denen es nur ums Blaumachen geht. Sie haben ein Anliegen, das ihnen am Herzen liegt. Es geht um ihre Zukunft, ihre Gesundheit und ihre Lebensgest­altung. Das muss die Elterngene­ration ernst nehmen und auf ihre Kinder hören. Auch die Schulen sind gefordert, hier nicht mit Strafen einzuschre­iten, sondern das Engagement und die Sorgen der Schüler aufzugreif­en. Erste Ansätze, wie Projektgru­ppen und die Einbindung des Themas in den Unterricht, sind getan. » sowie und

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