Friedberger Allgemeine

Wenn die Ampel nichts bringt

In Friedberg gibt es 29 Anlagen. Einige bereiten Fußgängern Probleme

- VON LEAH REHKLAU

Friedberg Fast jeder hat das schon erlebt: Die Fußgängera­mpel schaltet auf Grün, man läuft über die Straße – und mittendrin wird die Ampel rot. In Friedberg haben uns Leser zwei Beispiele von Stellen genannt, an denen die Straßenübe­rquerung sich trotz Ampel schwierig gestaltet: an der Zeppelinst­raße/B300 und an der Kreuzung von AIC 25/Chippenham-Ring mit der Augsburger Straße nahe dem P&R-Platz Friedberg West.

An der AIC 25 stehen vier Fußgängera­mpeln, von denen keine eine Grünphase über 20 Sekunden hat. Oft reicht diese Zeit nicht aus, die breite Straße zu überqueren. „Wenn du normal schnell gehst, schaffst du es nur bis zur Verkehrsin­sel. Und da stehst du dann noch mal“, erzählt eine junge Friedberge­rin. Aufgrund der hohen Staugefahr auf dem Chippenham-Ring beziehungs­weise der B300 zeigen die Ampeln für Nicht-Autofahrer nur sehr kurz Grün. So kann es vorkommen, dass man fast rennen muss, um die Straße rechtzeiti­g zu überqueren. Für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, ein echtes Problem: „Ich habe schon manchmal Schwierigk­eiten, da rechtzeiti­g hinüberzuk­ommen“, sagt eine ältere Passantin.

Auch der Übergang über die B300 in die Zeppelinst­raße ist mit einer Grünphase von unter 20 Sekunden nur im Laufschrit­t möglich. Besonders ältere Menschen tun sich hier schwer, die Straße noch bei Grün zu überqueren. Für Schulkinde­r wird ein Verkehrshe­lfer benötigt, damit sie ohne Probleme auf die andere Seite gelangen können.

Wie lange eine Fußgängera­mpel auf Grün geschaltet ist, hängt von der Fahrbahn ab. Je breiter diese ist, desto länger haben Passanten Grün – eigentlich. Doch besonders an viel befahrenen Straßen ist die Staugefahr sehr hoch und deshalb die Grünphase für Fußgänger kürzer.

Abhängig ist die Grünphase laut Frank Büschel, Sprecher der Stadt Friedberg, von der Fahrbahnbr­eite, der Lage der Haltelinie­n und Masten und der sogenannte­n Räumgeschw­indigkeit der Fußgänger. Diese liegt im Durchschni­tt bei 1,2 Metern pro Sekunde und ist wichtig für die Berechnung der Schutzzeit. Das ist der Zeitraum, in dem Fußgänger noch die Straße überqueren können, wenn die Ampel schon auf Rot geschaltet hat. Auch Tageszeit und Verkehrsdi­chte spielen eine Rolle. „Grundsätzl­ich wird versucht, allen Verkehrsst­römen innerhalb von 90 Sekunden einmal Grün zu geben“, sagt Büschel. An den beiden Problemste­llen wird sich jedoch erst einmal nichts ändern.

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Foto: Leah Rehklau Wer an der Ampel über die B300 will, muss sich beeilen.

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