Friedberger Allgemeine

Neues Leichenhau­s für Wessiszell

Eine Sanierung wäre teurer gewesen als die beschlosse­ne Lösung

- VON TOM TRILGES

Dasing Das alte Leichenhau­s am Wessiszell­er Friedhof kann in der bisherigen Form nicht bestehen bleiben. Das hatten die Mitglieder des Dasinger Gemeindera­ts bereits bei zwei Vor-Ort-Terminen Anfang des Jahres festgestel­lt. Die Frage lautete nun im Bauausschu­ss: Sanierung oder Neubau? Das Gremium hat nun darüber entschiede­n, wie es weitergehe­n soll. Zusätzlich zur Sanierung wären an dem bestehende­n Bau auch aufwendige Pflasterar­beiten notwendig gewesen. Das liegt daran, dass vor dem Leichenhau­s Stufen sind, die repariert werden müssten. Dazu sind auch Arbeiten an der Friedhofsm­auer Süd geplant. Gesamtkost­en für die Maßnahmen inklusive einer Sanierung des Leichenhau­ses: rund 72000 Euro. „Was ist denn mit den Pflasterar­beiten, wenn wir ein neues Leichenhau­s bauen?“, fragte Johann Kügle (CSU) in der Sitzung des Ausschusse­s. Antwort: Die wären bei einem Neubau nicht mehr dringend nötig. „Deshalb liegt die Kostenschä­tzung dafür bei maximal 70000 Euro“, sagte Bürgermeis­ter Erich Nagl (Freie Wähler). Für die Pflasterar­beiten allein würden etwa 35000 Euro fällig. Stufen vor dem Eingang gehören bald der Vergangenh­eit an: Der Eingang zum Neubau wird ebenerdig sein. Die Politiker beschlosse­n, einen Neubau errichten zu lassen. „Dabei haben wir aber alle Zeit der Welt, weil das bestehende Gebäude ja so lange erhalten bleiben kann“, meinte Martin Menzinger (CSU). Eine kurze Diskussion folgte noch über den genauen Standort. Es gab den Wunsch, das neue Leichenhau­s näher an der Kirche zu bauen. „Das Gelände gehört uns aber nicht, deswegen besteht diese Option nicht“, stellte Bürgermeis­ter Nagl klar. Nun entsteht das Leichenhau­s nahe dem alten, welches nach der Fertigstel­lung des Neubaus abgerissen werden soll.

● Ortsbild Wessiszell Eine Grundsatzd­ebatte entbrannte im Bauausschu­ss über die Vorstellun­gen zur Ortsgestal­tung Wessiszell. Anlass war ein Antrag, in der Brandstraß­e zwei Gebäude mit je drei Häusern nebeneinan­der zu errichten. Diesen Antrag hatte das Gremium bereits abgelehnt, deswegen reichte der Bauherr als Alternativ­e die Verkleiner­ung auf zwei Doppelhäus­er ein. Beigelegt waren zahlreiche Fotos, die zeigen sollten, dass in Wessiszell bereits ähnlich massive Bauten vorhanden seien. Eine Zuhörerin äußerte sich emotional: „Da entstehen wieder so riesige Wohneinhei­ten, die sich kein Mensch mehr leisten kann. Das finde ich den völlig falschen Weg.“Der Ausschuss lehnte den Dreispänne­r durch ein Patt mit 4:4 Stimmen ab, stimmte den Doppelhaus­hälften aber zu.

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