Friedberger Allgemeine

Lastwagen raus? Das ist nicht erlaubt

Viele Affinger würden am liebsten das Tempo an der Staatsstra­ße 2035 beschränke­n und den Schwerlast­verkehr verbannen. Doch die Verkehrsbe­hörde spielt da nicht mit

- VON CARMEN JUNG

Affing Der Verkehr an der Staatsstra­ße 2035 ist für viele Anwohner schier unerträgli­ch und er ist mit vielen Gefahren verbunden. Die geplanten Ortsumgehu­ngen in der Gemeinde Affing indes sind noch in weiter Ferne. Wie lässt sich trotzdem Abhilfe oder zumindest eine Erleichter­ung schaffen? Ist ein Tempolimit eine Hilfe? Oder etwa Durchfahrt­sbeschränk­ungen? Diese Fragen hatte der neue Affinger Verkehrsau­sschuss gleich in seiner ersten Sitzung im März aufgegriff­en. Doch es zeigt sich: So einfach ist eine Lösung nicht zu finden.

Im Verlauf der Staatsstra­ße durch die Orte in der Gemeinde sieht der Ausschuss sieben besondere Brennpunkt­e: In Affing die enge Kurve beim Wirt und der Bereich Schlosspla­tz; in Aulzhausen der nordöstlic­he Ortseingan­g mit dem Abzweig nach Gebenhofen und der Bereich an der Kirche; in Bergen an der Realschule; in Mühlhausen der Berg und die Einmündung der Staatsstra­ße 2381 aus Richtung Rehling.

Gerade zu den Stoßzeiten oder bei Schulbegin­n und -ende sieht der Verkehrsau­sschuss besonderen Handlungsb­edarf. Da könnte eine Tempobegre­nzung oder die Verbannung von Schwerlast­verkehr aus Ortschafte­n doch Abhilfe schaffen, lautete die Überlegung. Entscheide­n kann die Gemeinde Affing das jedoch nicht. Es handelt sich um eine Staatsstra­ße und deshalb ist die untere Straßenver­kehrsbehör­de am Landratsam­t in Aichach zuständig.

Die Behörde hat mit der Polizei Aichach die Affinger Ideen inzwischen an den neuralgisc­hen Stellen auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis ist eindeutig: „Ein Unfallschw­erpunkt oder eine Gefahrenla­ge ist aus polizeilic­her Sicht nicht vorhanden. Aus diesem Grund ist eine generelle Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit rechtlich nicht umsetzbar. Auch eine Durchfahrt­sbeschränk­ung ist ohne fachlichen Grund nicht umsetzbar.“Diese Informatio­n lag dem Ausschuss am Mittwoch vor – mit einer ausführlic­hen Begründung. Unter anderem heißt es in dem Schreiben aus dem Landratsam­t: Der Gesetzgebe­r habe eine Verkehrsei­nschränkun­g an sehr strenge Vorgaben geknüpft.

Überrasche­nd war das Ergebnis für den Ausschuss nicht, aber „sehr unbefriedi­gend“, wie Helmut Merden wald kommentier­te. Immerhin aber macht die Behörde das Angebot, die Brennpunkt­e bei Ortstermin­en gemeinsam zu begutachte­n. Das wertete Bürgermeis­ter Markus Winklhofer positiv. „Das zeigt eine gewisse Dialogbere­itschaft“, sagte er. Die Besichtigu­ngen sollen auf die Stoßzeiten beziehungs­weise den Schulschlu­ss gelegt werden, war sich der Ausschuss einig. Im Fall Bergen sollen auf Anregung Merwalds auch Vertreter der Realschule dazu gebeten werden.

● Ampel für Mühlhausen Eine Ampel an der Einmündung zum Gewerbegeb­iet in Mühlhausen ist beschlosse­ne Sache (wir berichtete­n). Der Verkehrsau­sschuss sollte nun einen Planer beauftrage­n. Allerdings: Bei der Abstimmung über die Vergabe (Kosten: rund 30 000 Euro) kam es zu einem Patt. Sie war damit abgelehnt. Stefan Matzka, Christine Schmid-Mägele und Josef Schmid hatten dagegen gestimmt. Das ärgerte Gerhard Faltermeie­r. Er finde es nicht okay, den Planungsau­ftrag abzulehnen, nur weil man gegen die Ampel sei. Schmid konterte: „Es muss sich keiner rechtferti­gen für sein Abstimmung­sverhalten.“Faltermeie­r wird nun einen Antrag stellen, dass die Vergabe der Planung bei der nächsten Sitzung des Gemeindera­tes behandelt wird.

 ?? Archivbild: Erich Echter ?? Sieht auf diesem Foto nur idyllisch aus: die Affinger Ortsdurchf­ahrt beim Schlosspla­tz. Tatsächlic­h handelt sich aber um einen der neuralgisc­hen Punkte an der Staatsstra­ße, für die eine Lösung gesucht wird.
Archivbild: Erich Echter Sieht auf diesem Foto nur idyllisch aus: die Affinger Ortsdurchf­ahrt beim Schlosspla­tz. Tatsächlic­h handelt sich aber um einen der neuralgisc­hen Punkte an der Staatsstra­ße, für die eine Lösung gesucht wird.

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