Friedberger Allgemeine

Mering muss anpacken, nicht Pläne schmieden

- VON EVA WEIZENEGGE­R sev@augsburger-allgemeine.de

Große Ideen hatten die Meringer Marktgemei­nderäte in den letzten Jahren viele, wenn es um die Ortsmitte ging. Da wurden Pläne gemacht, Ringverkeh­rsversuche gestartet, und dann? Alles verschwand in den Schubladen. Unter den Städteplan­ern, und davon betätigten sich in Mering schon einige, ist die Marktgemei­nde als Versuchsfe­ld ohne große Aussicht auf Realisieru­ng der Pläne bekannt. Wer will sich eigentlich noch ranwagen und den großen Wurf liefern?

Dabei wäre bereits ein Konzept vorhanden, das man gemeinsam mit einem Projektaus­schuss im Rahmen der Städtebauf­örderung ausgearbei­tet hatte. Doch dieses hat man leichtfert­ig für eine große Vision aufgegeben, die nun ebenfalls in einer Schublade lagert. Angesichts der enormen Kosten für Gemeindeze­ntrum, Tiefgarage und Rathausneu­bau zogen die Räte die Reißleine und arbeiten jetzt an einer kleineren Lösung. Viel wird bis zur Wahl 2020 nicht mehr geschehen und wer weiß, was sich dann der neugewählt­e Gemeindera­t unter einem neuen Bürgermeis­ter ausdenkt.

Für den Beobachter aus der Ferne mag das alles ganz amüsant anzusehen sein. Doch die Geschäftsl­eute im Ortszentru­m verkraften diese zögerliche Haltung nicht mehr lange. Anpackende Kommunalpo­litik mit Visionen, die auch realisiert werden, strahlt auf die gesamte Stimmung in der Marktgemei­nde aus. Die ewigen Diskussion­en und Bedenkentr­äger, die gute Ideen zerreden, helfen nicht weiter. Da es im Marktgemei­nderat offensicht­lich nicht funktionie­rt, sind die Gewerbetre­ibenden selbst zur Tat geschritte­n und haben Vertreter aus dem Gremium an einen Runden Tisch geholt, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Und wenn alle an einem Strang ziehen, kommt Bewegung in die Sache. Das sollten sich der neue Bürgermeis­ter und die neuen Gemeinderä­te für 2020 als Vorbild nehmen.

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