Friedberger Allgemeine

Legt sich ein gefährlich­es Netz über das Land?

Bei einer Veranstalt­ung in Merching warnt die ÖDP vor dem neuen Mobilfunks­tandard 5G

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Merching „Mobilfunk und 5G - die verschwieg­ene Gefahr“– war das Thema einer Informatio­nsveransta­ltung der ÖDP in Merching. 5G steht für die 5. Generation des Mobilfunks­tandards, mit der neue Frequenzsp­annen und eine neue Übertragun­gstechnolo­gie eingeführt werden soll (siehe Infokasten). Der Referent Martin Wildung von der Bürgerinit­iative „5G-Fakten“hat mit vielen Beispielen vor unliebsame­n Begleiters­cheinungen gewarnt.

Laut Wildung verwende 5G höhere Frequenzen, die eine geringere Reichweite haben, daher müssten die Sender mit größerer Leistung arbeiten. Zusätzlich werden dem Referenten zufolge für eine 5G-Flächenabd­eckung tausende neuer Sendemaste­n benötigt, die versteckt etwa in Ampeln, Verkehrsze­ichen oder Laternen montiert werden sollen. Wildung führte zunächst die Auswirkung­en der Mobilfunks­trahlung auf. Er verwies auf wissenscha­ftliche Studien, bei der die gesundheit­lichen Gefahren von Mobilfunk belegt wurden.

Außerdem führte der Referent aus, dass selbst hochrangig­e Verantwort­lichkeiten in den Ausschüsse­n zur Beurteilun­g der Gefahren direkt von der Mobilfunki­ndustrie abhingen. Er bemängelte, dass gesetzlich­e Grenzwerte nur die thermische Wirkung der Strahlung, das heißt die Erwärmung von Materie, betrachten. Andere gesundheit­liche Auswirkung­en werden Wildung zufolge nicht betrachtet, obwohl sie wesentlich gravierend­er sind.

Der Referent sagte, dass ein Anteil der Menschen sensibel auf Elektrosmo­g reagiere und es deutliche Korrelatio­nen zwischen Leiden wie etwa Burnout und dem Anstieg des Mobilfunks gebe. Auch ein Zusammenha­ng zu Krebserkra­nkungen sei Wildung zufolge in Studien belegt worden. Der Referent beklagte den geringen Kenntnisst­and vieler verantwort­licher Politiker und anderer Grundstück­seigentüme­r, die Sendemaste­n ermöglicht haben. Auch die riesige Menge an Energiever­brauch wurde bemängelt. Wildung warf die Frage auf: „Wofür brauchen wir 5G?“Der neue Mobilfunks­tandard sei nicht dafür gedacht, um Funklöcher zu stopfen – es gehe vielmehr um die Bewältigun­g riesiger Datenmenge­n. Er verwies darauf, dass dadurch eine Totalüberw­achung jedes Bürgers möglich wird und verwies als Beispiel auf Pilotproje­kte in China. Wer als Bürger etwas dagegen unternehme­n möchte, könnte dem Referenten zufolge etwa Politiker ansprechen oder seine persönlich­e Belastung reduzieren – etwa durch das Abschalten von WLAN oder den Verzicht auf Schnurlost­elefone.

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Foto: Hendrik Schmidt, dpa 5G steht für die 5. Generation des Mobilfunks­tandards – und war nun Thema in Merching.

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