Viktor Reger läuft in jedem Gelände
Der Oberbernbacher legt in der chilenischen Atacama-Wüste rund 250 Kilometer in sieben Tagen zurück. Wie der 39-Jährige trotz schwieriger Umstände sein Ziel erreicht
Aichach-Oberbernbach Leicht feucht waren Viktor Regers Augen im Ziel dann doch. Nach 250 Kilometern in sieben Tagen bekam der Ultraläufer endlich seine Medaille umgehängt. Der Oberbernbacher beendete den Wüstenmarathon durch die Atacama-Wüste in Chile erfolgreich. Erschöpft, aber glücklich fiel er seinen Leidensgenossen in die Arme.
Sportlich gesehen befand sich Reger im Mittelfeld des 88 Personen starken Teilnehmerfeldes. 44 Stunden benötigte der selbstständige Schreiner insgesamt. „Ich bin absolut zufrieden. Es lief sehr gut, obwohl der Marathon härter war als der zuvor.“Vor vier Monaten lief Reger die gleiche Distanz durch die Sahara in Marokko. „Die Umgebung war viel anstrengender. Es ging ständig bergauf und bergab, außerdem ist es wirklich unangenehm, durch einen ausgetrockneten Salzsee zu laufen. Ich kann auch gar nicht sagen, wie viele Flüsse wir durchqueren mussten – einige.“Hinzu kam die Belastung in der Höhenluft: Die Etappen lagen alle zwischen 2200 und 2500 Metern über dem Meeresspiegel. Trotz Vorbereitung in den Schweizer Alpen eine Tortur für Reger: „Das war schon extrem. Die Power fehlt einfach. Daran muss man sich erst gewöhnen.“Ab dem vierten Tag hatte sich Reger dann an die neue Umgebung angepasst. Zuvor hatte der 39-Jährige aber noch ein anderes Problem: habe mich gleich am ersten Tag erkältet. Ich hatte starke Halsschmerzen.“Aufgeben kam für den Oberbernbacher aber nicht infrage: „Wenn du so viel Aufwand betreibst, steigst du nicht aus – das war keine Option, obwohl es natürlich nicht sehr sinnvoll ist, mit einer Erkältung einen Marathon zu laufen.“Doch wie schon in der Sahara biss sich Reger durch.
Am Ende war der 39-Jährige auch noch fast doppelt so schnell wie in Marokko. Sein Geheimnis: „Ich bin gelaufen, was ging. In der Sahara bin ich viel gegangen, aber dann kommt es einem ewig vor. Je mehr du läufst, desto besser fühlst du dich und du kommst früher an und hast mehr Zeit zum Regenerieren.“Und noch etwas war entscheidend. Reger: „Ich war auf jeden Fall besser vorbereitet, bin auch im Training schon mit Rucksack gelaufen und habe mir nicht so viel Druck gemacht.“Genießen wollte der Oberbernbacher die 250 Kilometer, was ihm zum Großteil gelang: „Tatsächlich bin ich oft stehen geblieben und habe mich umgesehen. In der Sahara war es wirklich eine Qual, jetzt konnte ich die Landschaft wirklich genießen.“Über Flüsse, Dünen, ausgetrocknete Salzseen sowie Stein- und Lehmwüsten ging es vor dem Panorama von 6000 Meter hohen Vulkanen voran. Meter für Meter, Hindernis für Hindernis. Da konnte auch die nächtliche Kälte dem Oberbernbacher nicht die Lau„Ich ne verderben: „Es war wirklich kalt. In der ersten Nacht habe ich unter freiem Himmel geschlafen, weil ich kaum Luft bekommen habe. Das war ein Fehler, aber ansonsten ging es.“Sogar die Etappe über 80 Kilometer am vorletzten Tag überstand der Oberbernbacher schadlos. Rund 14 Stunden benötigte er, vier Monate zuvor waren es noch 27 Stunden. „So konnte ich auch fast alle Passagen mit Tageslicht laufen. In der Nacht sieht man schlechter und es wird kalt, bis zu null Grad.“
Im Ziel wurde es für Reger und seine Mitstreiter dennoch emotional. „Es fällt einfach viel von einem ab“, erklärt der 39-Jährige, der schon die nächsten Extremläufe plant: „Für dieses Jahr habe ich einfach genug. Nicht die Läufe, sondern der ganze Aufwand drumherum. Das Fliegen und die Vorbereitung – jetzt gehört die Zeit meiner Frau und meinen zwei Söhnen.“Im Sommer 2020 könnte es nach Afrika in die Namib-Wüste gehen: „Das weiß ich aber noch nicht“, so Reger. Im März steht zunächst der BaikalIce-Marathon über den zugefrorenen Baikalsee an, den er zusammen mit Ehefrau Tatjana bestreiten wird. Bis dahin hat Reger hoffentlich seinen Koffer wieder. Auf den wartet der Oberbernbacher nämlich nach wie vor. Neben Teilen der Ausrüstung vermisst Reger auch noch seine Sieger-Medaille.
» Weitere Bilder aus der Wüste unter friedberger-allgemeine.de/friedberg
Gegner hat noch keine Punkte
Die Reserve des Drittligisten aus Fürstenfeldbruck stieg erst in der letzten Saison in die Bayernliga auf. Noch hat sie keine Punkte sammeln können, das lag aber auch am schweren Auftaktprogramm: Fürstenfeldbruck II musste nämlich bereits gegen die beiden Spitzenteams aus Bayreuth und Waldbüttelbrunn ran. Besonders gegen den letztjährigen Vizemeister hielt der Aufsteiger aber lange sehr gut mit und verlangte ihm alles ab. Bayreuth hingegen schlug ihn eindeutig mit 38:28.
Die Oberbayern haben mehrere Spieler im Kader, die bereits in der 3. Liga zum Einsatz gekommen sind. Neben einem starken Keeper sind sie auch auf der Mitte, dem Kreis und mit einem Linkshänder auf der rechten Halbposition sehr gut besetzt. Damit hat die junge Mannschaft zwar an den ersten drei Spieltagen noch so manches Lehrgeld bezahlen müssen, aber auch durch die vielen starken Talente im Kader ihr hohes Potenzial mehr als nur angedeutet. Friedberg darf diesen Gegner keinesfalls unterschätzen.
Das sieht auch Trainerin Christina Seidel so: „Die Tabelle darf uns nicht täuschen, Bruck hat eine sehr gute junge Mannschaft. Wenn wir wie im letzten Spiel mit viel Tempo aus einer sicheren Abwehr herausspielen können, haben wir aber gute Chancen. Wir alle sind sehr motiviert und wollen gegen den alten Rivalen aus Fürstenfeldbruck unser Punktekonto ausgleichen.“