Friedberger Allgemeine

Wie Ninjas durch die Lüfte

Ein Ninja Warrior springt, hangelt und klettert über und an Hinderniss­en vorbei zum Ziel. Und das, ohne den Boden zu berühren! Dafür braucht man nicht nur viel Kraft

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Elias guckt sich seine Strecke ganz genau an. Jeden Schritt geht er im Kopf durch. Dann nimmt er Anlauf, trippelt über mehrere Blöcke, springt mit Schwung auf ein Trampolin und lässt sich in die Luft katapultie­ren. Dort greift er die Querstange eines Holzgerüst­s. Anschließe­nd hangelt er sich bis zu einem Kletternet­z und kraxelt auf ein Podest. Geschafft! Elias ist am Ziel der Strecke angekommen. Der Sport, den Elias da macht, nennt sich Ninja Warrior (gesprochen: Nindscha Worria). Elias springt einen Parcours entlang. Und hops! Ohne Geschickli­chkeit und Konzentrat­ion kann so ein Sprung nicht gelingen. Rundkurs ausgedacht. Sogar ein paar große Waschbürst­en aus einer Autowascha­nlage sind dort aufgebaut. „In die kann man super reinspring­en und sich festkralle­n“, sagt Anatoli Melnikov. Die Ninja-Halle ist bei Erwachsene­n und bei Kindern gleicherma­ßen beliebt. Denn Kinder können in dem Sport mindestens genauso gut Ninja sein wie die Großen. Elias zum Beispiel.

Auch Gleichgewi­cht und ein gutes Zeitgefühl sind wichtig

Der 12-Jährige geht mehrmals die Woche in die Halle. Und er zählt dort längst zu den besten Kletteräff­chen. „Das sieht alles auf den ersten Blick so aus, als würde man viel Kraft brauchen“, sagt Elias. „Aber es kommt vor allem auf eine gute Technik an. Man braucht ein gutes Gleichgewi­cht – und ein gutes Zeitgefühl.“Denn wenn sich ein Ninja-Kämpfer von Hindernis zu Hindernis hangelt, muss er rechtzeiti­g schwingen, loslassen und zupacken. „Am coolsten ist eigentlich, dass man hier so viele Freunde findet“, sagt Elias. „Alle halten zusammen und geben sich gegenseiti­g Tipps.“

Elias will gern mal bei einem richtigen Turnier mitmachen. Dann kommen viele Zuschauer und gucken den Ninja-Kämpfern beim Klettern zu. Unter dem Beifall des Publikums macht das Kraxeln in der Halle noch einmal extra Spaß.

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Elias hangelt sich in der Ninja Hall an einem Parcours entlang. Beim Ninja-Klettern braucht man nicht nur Kraft, sondern auch Gleichgewi­cht und ein gutes Zeitgefühl.
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Fotos: Philipp Brandstätt­er, dpa

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