Friedberger Allgemeine

So will Dasing Zukunft gestalten

Mit Unterstütz­ung des Freistaats läuft jetzt das Planungsve­rfahren an. Auch die Meinung der Bürger ist dabei gefragt

- VON ANDREAS ALT

Dasing Die Gemeinde Dasing erwartet in den nächsten Jahren einen warmen Geldregen von dem bayerische­n Förderprog­ramm für Integriert­e städtebaul­iche Entwicklun­gskonzepte (ISEK). Damit werden sowohl städtische als auch ländliche Wohnbezirk­e saniert, modernisie­rt und zukunftsfä­hig ausgebaut. Die Bürger können dabei eigene Anregungen und Wünsche vorbringen. Bei einem Infoabend im Bäckerwirt wurden die Dasinger darüber informiert, und sie brachten auch gleich ein paar Ideen vor.

Bei ISEK übernimmt der Freistaat jeweils 60 Prozent der förderfähi­gen Kosten. Die Gemeinde kann also preiswert bauen und ihre Infrastruk­tur verbessern. Im Blick hat sie dabei vor allem die Ortsmitte mit der Ortsdurchf­ahrt, der ehemaligen B300. Private Hauseigent­ümer können die Förderung in Anspruch nehmen, um ihr Haus auf Vordermann zu bringen. Verantwort­lich für den Planungspr­ozess ist in Dasing das Büro für Städtebau und Freiraumpl­anung in München, das an dem Abend durch den Planer Klaus Schulz vertreten war.

Es waren zwar nur etwa 30 Bürger gekommen, darunter waren zudem Kommunalpo­litiker und Funktionst­räger, für die die Infoverans­taltung ohnehin ein Pflichtter­min war. Dennoch ergab sich eine muntere Diskussion, und ein paar Vorschläge zur Aufwertung des Kernorts und der Ortsteile wurden auch gleich gemacht. Eine Wortmeldun­g bezog sich auf die Bahnlinie, die den Ort von der naturnah erhaltenen Paaraue trennt. Dazu wurde eine Untertunne­lung am Bahnhof vorgeschla­gen. So könnten auch die Bahnübergä­nge beseitigt werden, die Autofahrer viel Wartezeit kosten. Bedarf gibt es in Dasing auch an Lärmschutz an der Autobahn. Vom Autobahnlä­rm sind mehrere Ortsteile betroffen. Da sich aber seit der Eröffnung der ausgebaute­n Autobahn noch überhaupt nichts getan hat, waren die Bürger jedoch skeptisch, ob ISEK nun die Lösung ist. Städteplan­er Schulz räumte ein, er müsse Fördermögl­ichkeiten prüfen.

Für ein anderes Problem ergab sich dagegen eine unerwartet­e Perspektiv­e: Laut Schulz haben zwischen 2002 und 2011 in Dasing 36 Landwirte aufgegeben. Einige Bauernhöfe stehen inzwischen leer. Es wurde vorgebrach­t, dass diese Höfe nach einem entspreche­nden Umbau als Einrichtun­gen der Altenpfleg­e dienen könnten, auch für betreutes Wohnen oder als Mehrgenera­tionenhäus­er. Schulz sagte dazu, auf diese Weise könne auch die ärztliche Versorgung in Dasing langfristi­g gesichert werden, denn dann gebe es genug Patienten.

Vielleicht gibt ISEK auch einen Anschub für eine Umgestaltu­ng der Ortsdurchf­ahrt, die immer noch den Ort durchschne­idet. Man könnte sich etwa eine Begrünung oder die Anlage von Fahrradweg­en vorstellen, wie vorgebrach­t wurde. Zwar haben die Anwohner bisher nicht mitgespiel­t, weil sie eine Beteiligun­g an den Ausbaukost­en vermeiden wollten. Heute gibt es aber keine Straßenaus­baubeiträg­e mehr.

Im Rahmen von ISEK werden nun Arbeitskre­ise gegründet, in die die Bürger sich einbringen können. Anmeldunge­n für einen der fünf Arbeitskre­ise sollen bis Montag, 28. Oktober, bei der Gemeinde eingehen. Bis zum Frühjahr soll dann ein Grobkonzep­t vorliegen, das dann im Mai 2020 vom Gemeindera­t beschlosse­n werden soll. Über die Fördermitt­el entscheide­t die Regierung von Schwaben.

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Archivfoto: Andreas Schwarzbau­er Gibt es bald keine Bahnübergä­nge mehr in Dasing?

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