Seit 25 Jahren sind zwei Merchinger auf Achse
Premiere Sonja Nertinger und Klaus Schier nehmen ihr Publikum mit auf ihre Reisen. Diesmal zeigen sie am Sonntag ihren neuen Film „Safari in Afrika“in der Meringer Mehrzweckhalle
Merching Vor 25 Jahren machten sich Sonja Nertinger und Klaus Schier auf den Weg. Sie waren beide in sicheren Jobs als Verwaltungsangestellte und Kriminalbeamter. Damals, mit Anfang dreißig, ließen sie die Sicherheit und die Heimat hinter sich, um in ein großes Abenteuer zu starten.
Der Orient, Afrika, Nordkap, Indien, Grönland, Südamerika haben sie unter anderem bereist. Island hatte es ihnen ganz lange angetan, und so starteten sie geführte Touren in einem ehemaligen THW-Mannschaftsbus. In der Wildnis Schwedens haben die Reisejournalistin und der Filmemacher ein Haus, doch sesshaft sind deshalb noch lange nicht. „Es gibt noch einige weiße Flecken auf unserer persönlichen Landkarte, die wir noch bereisen wollen“, sagt Klaus Schier. Die Seidenstraße mit Russland, China und der Mongolei fehlt beispielsweise noch.
Ihr Reisegefährt war zu Beginn ein Land Cruiser, dann ein umgebauter Unimog und jetzt wieder ein Land Cruiser. Nach Jahren in eisiger Kälte Grönlands zog es die beiden Merchinger in den Süden von Afrika. Dort bereisten sie voriges Jahr Namibia und Sambia und heuer kam dazu noch Malawi. „Camping im Zelt ist in Sambia oder Malawi sehr gut möglich“, schildert Sonja Nertinger. Nur nachts ist Vorsicht geboten. „Da schleicht schon mal eine Hyäne ums Zelt oder man hört ein Flusspferd trampeln“, erzählt sie. Und diesen Tieren sollte man mit großem Abstand begegnen. „Wer aber glaubt, man müsse auf jeglichen Komfort in der Wildnis Afrikas verzichten, der irrt“, sagt Klaus Schier.
Die Campingplätze seien hervorragend ausgestattet. Und der große Vorteil am Übernachten im Freien: „In Sambia erlebt man die schönsten Sonnenuntergänge.“Als „Afrika für Einsteiger“bezeichnen die beiden Namibia. Noch ursprünglicher und wilder seien Sambia und Malawi. „Hier herrscht so viel Leben, Musik und eine ganz besondere Atmosphäre“, sind die beiden begeistert. Mit seiner Filmkamera hält Klaus Schier aber nicht nur Landschaften fest. Vor allem die Begegnungen mit den Menschen sind es, die den ganz besonderen Reiz seiner Outdoor-Produktionen ausmachen.
Waren es in Island die Pferdezüchter oder Fischer, so sind es in Malawi und Simbabwe lebende Stämme, die mit ihrer Musik, ihrer Handwerkskunst und ihren landwirtschaftlichen Produkten die Szenerie beherrschen. So hat Klaus Schier einen originalgetreu aus Holz nachgebauten Land Cruiser mit nach Merching gebracht. „Den hat mir ein Handwerker dort angefertigt“, berichtet er. Auch die Tabakproduktion in Malawi war überraschend für die beiden. In der Hauptstadt Lilongwe werden hochwertige Zigarren verkauft.
Gesundheitliche Probleme hatten sie auf all ihren Reisen nicht allzu viele, wenn man die lange Zeit betrachtet, die das Paar bereits unterwegs ist. Nur einmal hatte Sonja Nertinger sich eine schwere Amöbenruhr zugezogen, die sie schwer belastete, und beide steckten sich mit dem Dengue-Fieber an.
Wie lange sie noch unterwegs sein wollen? „Wenn es unsere Gesundheit zulässt, dann kann ich mir auch die nächsten 25 Jahre noch Reisen in alle Welt vorstellen“, sagt Klaus Schier und lacht. Doch dann wird er ernst. Denn vor drei Jahren starb vollkommen überraschend sein Vater, damals war alles für eine große Tour durch Island gepackt. „Da merkt man dann schon, wie schnell alles ganz anders werden kann“, sagt Klaus Schier nachdenklich.
Noch ist die Reiselust der beiden ungebrochen und seit 25 Jahren nehmen sie ihr Publikum mit in ferne Länder, wenn sie ihre aufwendigen Multimedia-Produktionen dann zeigen. Auch ihre Erlebnisse aus Namibia, Simbabwe und Malawi zeigen sie. Die Premiere von „Safari in Afrika“findet am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr in der Meringer Mehrzweckhalle statt.