Friedberger Allgemeine

Stätzling darf doppelt jubeln

Das Bezirkslig­a-Team schlägt Aindling, der FCS II fertigt den Spitzenrei­ter ab. Mering erreicht das Minimalzie­l. Der TSV Friedberg steckt mitten im Abstiegska­mpf

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Mering Besser kann ein Wochenende für einen Verein kaum laufen, als dass erste und zweite Mannschaft in prestigetr­ächtigen Duellen siegen und dabei noch ohne Gegentor bleiben. Der FC Stätzling hat ein solches Wochenende hinter sich. Die „Erste“gewann in der Bezirkslig­a Nord das Landkreis-Derby beim TSV Aindling verdient mit 2:0, die „Zweite“machte mit dem bislang verlustpun­ktfreien Tabellenfü­hrer der Kreisklass­e Aichach, dem BC Aresing, kurzen Prozess und fertigte diesen mal eben mit 4:0 ab. Klar, dass beide Trainer strahlten. „Das war wieder ein Schritt in die richtige Richtung, und durch diesen Dreier können wir für den Moment etwas durchschna­ufen. Aber in der Tabelle hängt alles ganz eng beieinande­r“, so FCS-Trainer Andreas Jenik. In den ersten 20 Minuten sah es nicht nach einem Stätzlinge­r Sieg aus, doch „mit dem 1:0 haben wir sie ins Straucheln gebracht“, meinte der Coach. Letztlich sei der Sieg verdient gewesen, mehr als einen Pfostensch­uss brachten die Aindlinger nicht zustande. „Wir haben den Abwärtstre­nd gestoppt“, so Jenik, der unnötige Punktverlu­ste vor der Winterpaus­e nun tunlichst vermeiden will. „Wir waren deutlich besser, haben eine klasse Mannschaft­sleistung gezeigt und auch in dieser Höhe verdient gewonnen“, stellte FCS-II–Trainer Christian Jauernig seiner Truppe ein glänzendes Zeugnis aus. Dabei mussten die Stätzlinge­r in dieser Partie mit Markus Rolle, Armin Failer, Tobias Heckmeier und Thomas Jakob nicht weniger als vier Stammspiel­er ersetzen. Der „Umsiedler“rangiert nun auf Platz zwei – und freut sich auf das nächste Spitzender­by am Sonntag gegen Bachern. „Wir wollen natürlich oben bleiben und das wird ein ganz heißer Tanz“, ist sich Jauernig sicher.

Weniger zufrieden war Ajet Abazi, der Trainer des SV Mering. Zwar hielt die Serie seiner Mannschaft, die in der Landesliga Südwest nun sechs Spiele ungeschlag­en ist, doch das 2:2 beim SC Olching war dem 43-Jährigen zu wenig. „Das war zwar nicht unser bestes Spiel in der jüngsten Vergangenh­eit, aber wenn du 2:0 führst, den Gegner im Griff hast und kaum etwas zulässt, dann ist ein Unentschie­den am Ende eben doch ein Punktverlu­st“, sagte Abazi. Mering habe diesmal auf dem tiefen und etwas holprigen Platz seine spielerisc­he Qualität nicht ausspielen können, ließ der Trainer wissen. Den ärgerte vor allem das 2:2. „Wir haben vor den weiten, hohen Bällen gewarnt, und dann bringen wir einen solchen Ball auch bei mehreren Versuchen einfach nicht aus der Gefahrenzo­ne“, schimpfte er.

Auch im „Spiel zwei nach Dabestani“blieb dem Aufsteiger TSV Friedberg in der Bezirkslig­a Süd ein Erfolgserl­ebnis verwehrt. Dabei wäre auch gegen den TSV Bobingen mehr drin gewesen als die 1:3-Niederlage. „Wir haben eigentlich nach vorne gar nicht schlecht gespielt, aber eben doch Probleme in der Defensive offenbart“, meinte Interimstr­ainer Peter Müller. Zwei, drei Tore wären schon in Durchgang eins möglich gewesen, so Müller, „allerdings trifft das auch auf Bobingen zu“, wie er eingestand. Auch eine Systemände­rung nach der Pause half nichts, zumal ein individuel­ler Patzer zum 1:3 führte. „Uns fehlte mit Sertan Bas, Rachad Bamario, Bujar Bytyqi und Simon Winter fast die komplette Abwehr, und dennoch wäre die Niederlage vermeidbar gewesen“, sagte Müller. Die Qualität sei in jedem Fall da, was fehle, sei einfach ein Erfolgserl­ebnis.

Das hatte auch der BC Rinnenthal in der Kreisliga Ost fast schon in der Tasche, doch in der Nachspielz­eit kassierte man das 2:2 gegen den SC Griesbecke­rzell. „Es war eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorwoche, und eigentlich hätten wir den Sack nach dem 2:1 zumachen müssen. So war es ein bitterer Punktverlu­st“, konstatier­te BCRTrainer Lubos Cerny. Allerdings räumte er auch ein, dass sich der Ausgleich in der Schlussvie­rtelstunde angekündig­t hatte. „Da haben die Zeller viel Druck gemacht und schon vor dem 2:2 zwei dicke Möglichkei­ten gehabt“, so Cerny.

Und der TSV Dasing musste einmal mehr feststelle­n, dass in der Kreisliga Fehler eben doch noch konsequent­er bestraft werden als in der Kreisklass­e. Dabei bescheinig­te Trainer Jürgen Schmid den Seinen beim 1:4 gegen den SSV Alsmoos/ Petersdorf, dass sie nach dem 0:1 „gut zurückgeko­mmen“seien. „Da waren wir gut im Spiel, nur leisteten wir uns in der Rückwärtsb­ewegung einfach zu viele Fehler“, meinte Schmid.

In der Augsburger Gruppe der Kreisliga verlor der Kissinger SC beim SSV Anhausen mit 1:2. Eine Niederlage, die Trainer Marco Henneberg doch gewaltig aufstieß. „Ich bin wirklich sehr angesäuert, denn die Niederlage war absolut unnötig. Es gibt Gesprächsb­edarf, da werden einige klare Worte fallen müssen“, meinte er.

In den Kreisklass­en wechselten Licht und Schatten. Während Bachern (3:1 gegen Oberbernba­ch), Ottmaring (2:1 gegen Affing II), Ried

(3:2 gegen Kühbach) und Merching

(3:2 bei Türkspor II) gewannen – für Letztgenan­nte war es Sieg Nummer vier in Folge – verlor der SV Wulfertsha­usen mit 0:3 zu Hause gegen Tandern. „Verdient“, wie auch SVW-Trainer Bastian Schaller zugab. Beim SV Ottmaring gab es vor dem Spiel gegen Affing noch eine Ehrung: Matthias Gail wurde für 250 Spiele im SVO-Trikot mit einem Geschenk bedacht.

In der A-Klasse Ost untermauer­n die Sportfreun­de Friedberg von Spieltag zu Spieltag mehr ihre Ambitionen auf einen der beiden Spitzenplä­tze. Nach dem 3:0 bei Ottmaring II ist das Team von Trainer Wolfgang Marzini weiter der ärgste Verfolger von Tabellenfü­hrer Gebenhofen. Der gut in die Saison gestartete TSV Mühlhausen musste dagegen auf eigenem Platz eine 0:1-Niederlage gegen den FC Laimering/Rieden einstecken.

 ?? Foto: Sebastian Richly ?? Fast nicht einzufange­n war Stätzlings Luigi Manfreda nach seinem Treffer zum 2:0 beim TSV Aindling. Hier versuchen sich Franz Losert (rechts) und Maximilian Heiß, der die Stätzlinge­r mit 1:0 in Führung gebracht hatte.
Foto: Sebastian Richly Fast nicht einzufange­n war Stätzlings Luigi Manfreda nach seinem Treffer zum 2:0 beim TSV Aindling. Hier versuchen sich Franz Losert (rechts) und Maximilian Heiß, der die Stätzlinge­r mit 1:0 in Führung gebracht hatte.
 ?? Foto: Alex Goß ?? Ottmarings Abteilungs­leiter Harald Hack zeichnete Matthias Gail für 250 Spiele im SVO-Trikot aus. Gail brachte es bislang auf 113 Tore.
Foto: Alex Goß Ottmarings Abteilungs­leiter Harald Hack zeichnete Matthias Gail für 250 Spiele im SVO-Trikot aus. Gail brachte es bislang auf 113 Tore.

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