Friedberger Allgemeine

Raubüberfa­ll am Kö: Täter muss ins Gefängnis

Im Februar schlug ein Pärchen bei einem Juwelier in Augsburg zu. Ein 24-Jähriger ist nun verurteilt worden. Sein Anwalt wollte weitere Zeugen hören, doch sie belasteten den Mann zusätzlich

- VON PETER RICHTER

Zwei Haltestell­en bekommen neue Namen

Der traditione­lle europaweit­e Fahrplanwe­chsel im Dezember bringt im Netzgebiet der Stadtwerke nur geringfügi­ge Änderungen. Zum Sonntag, 15. Dezember, werden bei einigen Linien die Zeiten in Fahrplänen im Minutenber­eich angepasst. Das wird immer dann nötig, wenn sich Änderungen im Straßenver­kehr, wie etwa Ampelschal­tungen, auf die Fahrzeit von Bussen und Straßenbah­nen auswirken.

Außerdem werden zwei Haltestell­en neue Namen bekommen: Die Haltestell­e „Brunntal“heißt künftig „Curt-Frenzel-Stadion“, „Oberhausen“wird in „Josefinum“umbenannt.

Der Überfall war im Februar in der Mittagszei­t verübt worden. Das Paar, angeblich auf der Suche nach einem Hochzeitsg­eschenk, hatte sich im Geschäft mehrere Goldketten zeigen lassen. Während des Verkaufsge­sprächs ging die Frau an die Eingangstü­r, sie schien zu telefonier­en. In Wahrheit blockierte sie die Tür, während ihr Begleiter gleichzeit­ig der Verkäuferi­n Reizgas ins Gesicht sprühte, dann die ausgelegte­n Goldketten ergriff.

Die Täter flohen über den Königsplat­z, einen um diese Zeit belebten Verkehrskn­otenpunkt. Kein Wunder, dass Fußgänger auf sie aufmerksam wurden; zumal die Täter beim Rennen 18 Goldketten verloren. Passanten sammelten sie auf, brachten den Schmuck in den Laden zurück oder zur Polizei. Nur ein Finder, ein junges Pärchen, wurde beobachtet, wie es mit der Kette verschwand.

Im Zuge der Ermittlung­en kam heraus, dass die Angeklagte­n drei Wochen vor der Tat in Augsburg eine Juwelierin in Heilbronn überfallen hatten. Sie erbeuteten

Schmuck im Verkaufswe­rt von 70000 Euro. Der Fall wird in Heilbronn vor Gericht verhandelt werden. „Ich bin ihnen noch nachgelauf­en, habe um Hilfe geschrien,“schilderte die Juwelierin, die zum

nach Augsburg geladen wurde, den Überfall. Sie scheint immer noch unter dem Überfall zu leiden – auch finanziell. Sie bleibt auf dem Schaden sitzen.

Da der Angeklagte beim Überfall in Augsburg der Verkäuferi­n Reizgas ins Gesicht gespritzt hatte, war von vornherein klar, dass die Tat gesetzlich ein besonders schwerer Raub mit Körperverl­etzung ist. Beim Schmuckdie­bstahl in HeilProzes­s bronn hatten die mutmaßlich­en Täter den Laden unbewaffne­t betreten, weswegen sie vor dem dortigen Landgerich­t mit einer deutlich milderen Strafe rechnen können.

Dass Einzelheit­en des Überfalls in Heilbronn, obwohl noch gar nicht angeklagt, jetzt im Prozess zur Sprache kamen, ist dem Verteidige­r der 24-jährigen Litauerin zu verdanken. Der Anwalt hatte darauf bestanden, dass die Strafkamme­r die geschädigt­e Juwelierin und der Chefermitt­ler der Heilbronne­r Kripo nachträgli­ch als Zeugen lud. Womit der Verteidige­r sicher nicht gerechnet hatte: Was beide Zeugen zu sagen hatten, hat die Angeklagte­n zusätzlich belastet. Richter Roland Christiani sagte: „Für den Prozess eine selten erlebte Sternstund­e“. Immerhin folgte die Strafkamme­r dem Antrag des Verteidige­rs und trennte das Verfahren gegen seine Mandantin ab. Ob sie beim Verlassen des Geschäfts hat sehen können, wie ihr Freund die Verkäuferi­n attackiert­e, soll ein Gutachter anhand von Videoaufna­hmen im Geschäft herausfind­en. Die 24-Jährige will nicht gewusst haben, dass ihr Freund eine Dose mit Reizgas besitzt.

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Foto: Bernd Hohlen Im Februar wurde ein Juwelier am Königsplat­z überfallen. Ein Täter ist verurteilt worden. Im Prozess kam auch zweiter Überfall in Heilbronn zur Sprache.

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