Friedberger Allgemeine

Der Service der Bahn muss besser werden

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger-allgemeine.de

Es klingt fast unglaublic­h. Ein Fahrgast mit Rollstuhl muss sich bei der Deutschen Bahn Monate vor einem geplanten Reisetermi­n anmelden, wenn er eine realistisc­he Chance haben will, an einem festen Tag zu einer festgelegt­en Uhrzeit im Augsburger Hauptbahnh­of in den Zug zu kommen. Beim Service für Behinderte muss wirklich krasser Personalma­ngel herrschen. Wie ist es sonst zu erklären, dass in einem Großstadtb­ahnhof wie Augsburg zu bestimmten Zeiten nur ein einziger Mobilitäts­helfer zur Verfügung steht?

So kann und darf es nicht mehr weitergehe­n. Rund 900 000 Fahrgäste jährlich im Rollstuhl sind schließlic­h auch Kunden. Die Nachfrage nach dem Mobilitäts­service steigt. Und auch behinderte Menschen haben einen Beruf und Verpflicht­ungen, die sie nicht verschiebe­n können, auch wenn es dem Service nicht in den Terminplan passt.

Gerade hat die Deutsche Bahn angekündig­t, dass in einem personelle­n Kraftakt annähernd 50 000 neue Mitarbeite­r eingestell­t werden sollen. Besonders gesucht werden Lokführer, Fahrdienst­leiter, Gleisbauer, aber auch Fachleute für IT und den Elektrober­eich. Wenn der Staatskonz­ern weiter wachsen will, sollte auch dringend der Service für Behinderte verbessert werden. Nicht nur mit Personal, sondern auch mit entspreche­nden Zügen. Dass es auch anders geht, sieht man beim französisc­hen TGV. Dort können Rollstuhlf­ahrer auf Anfrage „ebenerdig“hineinfahr­en.

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