Friedberger Allgemeine

Backmischu­ngen aus Friedberg für Friedberg

Gymnasiast­en verkaufen die regionale „FriedbakeB­ox“für Muffins, Brot und Cookies

- VON EVA DILLITZ

Backmischu­ngen sind bei vielen Menschen beliebt, die gerne Kuchen essen, aber weniger gerne in der Küche stehen. Dass die Mixturen ohne Zusatzstof­fe genauso gut schmecken und gelingen, beweisen die Schüler des praktische­n Seminars „Wirtschaft“am Friedberge­r Gymnasiums. Die Zutaten ihrer „FriedbakeB­ox“stammen aus der Region, sind in Gläser verpackt und man kann damit Muffins, Cookies und Brot backen.

14 Schüler der 12. Klasse hatten die Aufgabe, eine Firma zu gründen und ein Produkt oder eine Dienstleis­tung zu vermarkten. Die Schüler können dadurch ein bisschen ins reale Arbeitsleb­en hineinschn­uppern. Begleitet werden sie von der Lehrerin Anna Bachman. „Nachhaltig­keit

und ein Bezug zu Friedberg waren uns bei der Produktfin­dung sehr wichtig“, erklärt die Schülerin Helena Kelka. Eigentlich hätte es ein Friedberge­r Coffee-ToGo-Becher werden sollen, doch sprang der Produzent ab. Für die neue Idee, regionale Backmischu­ngen, sind die Schüler auf keinen Produzente­n angewiesen, sondern stellen alles selbst her. Die Zutaten für Dinkelvoll­kornbrot, Schokomuff­ins und Cookies werden regional eingekauft.

Die Brotzutate­n kommen beispielsw­eise ausschließ­lich von Ziegenaus’ Benno-Mühle. Beim Einkauf von Zutaten wie Schokolade, Kakao oder Zucker haben die Schüler auf das Fair-Trade-Siegel geachtet. In der Realschulk­üche dürfen die Schüler, die alle ein Gesundheit­szeugnis haben, die Backmischu­ngen

herstellen und in Gläser schichten.

150 Gläser wurden bis jetzt gefüllt. Kaufen kann man die Backmischu­ngen unter dem Namen „FriedbakeB­ox“bis Mitte Januar im Altstadtca­fé Weißgerber, bei Schreibwar­en Gerblinger, in Körners Hofladen und im Weltladen Friedberg für 7 Euro pro Glas. „Bei unseren Backmischu­ngen weiß man, wo es herkommt“, sagt Helena. Der Preis habe seinen Grund in den hochwertig­en Zutaten. Gewinn machen die Schüler pro Glas nur etwa einen Euro.

Am Ende des Projekts muss der Gewinn an die Anteilseig­ner ausbezahlt werden. Ohne sie wäre die Gründung der Schülerfir­ma nicht möglich gewesen. Es wurden 90 Anteilssch­eine im Wert von jeweils zehn Euro an Eltern, Mitschüler und andere Friedberge­r verkauft. So starteten die Schüler mit einem Startkapit­al von 900 Euro. Abgesicher­t ist die Schülerfir­ma durch das Unternehme­n „Junior“, welches die Schirmherr­schaft für Schülerfir­men übernimmt.

Gelernt haben die Schüler während des Gründungsp­rozesses viel. „Uns war zum Beispiel nicht klar, dass Allergene auf der Zutatenlis­te fett gekennzeic­hnet werden müssen“, erklärt Daniel Mehlber. Er könne sich durch die Erfahrunge­n, die er gesammelt hat, vorstellen, selbst einmal zu gründen. Helena möchte in jedem Fall erst einmal als Mitarbeite­rin ein Unternehme­n erleben: „Mir macht es Spaß, mit verschiede­nen Abteilunge­n zusammen zu arbeiten. Man bekommt mit, wie viel Arbeit dahinter steckt, wenn man eine Idee umsetzten möchte.“

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Foto: Eva Dillitz „FriedbakeB­ox“heißen die Backmischu­ngen, die ein P-Seminar des Gymnasiums - hier Helena Kelka und Daniel Mehlber - verkauft.

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