Mit Reimen zum Buchglück
Seit Anja Hoffmann begonnen hat, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen, ist eine Schnecke ihr Wegbegleiter. Willibald ist der Held der Texte, die die Stätzlingerin schreibt
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Wie viele Unfälle müssen noch passieren?
Zum Beitrag „Wieder Unfall an Problemkreuzung“vom 13. Dezember:
Wie viele Unfälle müssen noch passieren, bis endlich der geforderte Kreisverkehr gebaut wird? (Die berichtete schon öfters über diese Unfälle.) Müssen erst wieder Menschen sterben, bis endlich gehandelt wird? Die zwischenzeitlich angebrachten riesigen Stoppschilder helfen da überhaupt nicht. Ich bin echt schockiert!
Friedberg
Wohnen ist ein Grundbedürfnis
Zur Diskussion um das Neubaugebiet an der Afrastraße:
Das ist die Friedberger Weihnachtsgeschichte! Die Herbergssuche! Hat man nach Jahren für sich und seine Familie eine Wohnung gefunden, dann wird sie sofort madig gemacht und alle Beteiligten gleich mit. Es ist schon erstaunlich, welch verzerrte Bilder mit einem Teleobjektiv entstehen können.
Hunderte suchen in Friedberg noch eine Bleibe, dabei viele junge Familien. Die Geburtsraten steigen, und auch die Asylsuchenden werden nicht weniger werden. Ich denke, der komplette Stadtrat mit Bürgermeister Roland Eichmann ist froh, Wohnungen in relativ kurzer Zeit vonseiten der Stadt und mit einem kompetenten Bauträger für alle Bevölkerungsschichten verwirklichen zu können.
Es geht nicht vorrangig um Ansicht und Aussicht von Friedberg, sondern um die Grundbedürfnisse von Menschen, ein Dach über dem Kopf zu haben. Wie, was und wo soll man sonst noch bauen? Bebaubare Grundstücke gibt es momentan nicht im Überfluss. Dieses Baugebiet ist ideal: 15 Minuten zu Fuß in die Altstadt und zum Bahnhof, Busanbindung und in fünf Minuten mit der ganzen Familie im Grünen.
Friedberg Stadtrat der SPD
Das blaue Sweatshirt, das Anja Hoffmann zum Interview trägt, ist mit vielen kleinen Herzchen verziert. Passender hätte sie ihren freundlichen Charakter nicht zeigen können – und auch ihre Kinderbücher sind gespickt mit Herz und Fröhlichkeit. Mit der Veröffentlichung von „Die kleine Schnecke Willibald“und „Willibald ist krank“sowie dem Malbuch „Willibald und seine Freunde“hat sich die 37-jährige Erzieherin aus Stätzling einen lang gehegten Traum erfüllt.
Die Bücher mit den Kindergedichten verkauft die Self-Publisherin über ihren Onlineshop, in Bücherläden und in Kunsthandwerksgeschäften in Deutschland und Österreich. „Ich habe schon als Kind großen Spaß daran gehabt zu reimen“, erzählt sie. Auch heute sind Papier und Stift immer griffbereit, um schnell neue Verse und Ideen notieren zu können. Dennoch war es ein langer Weg, bis sie ihr erstes eigenes gedrucktes Buch in den Händen hielt.
Begonnen hat ihre Kinderbuchkarriere mit der Geburt ihrer Zwillingsmädchen Johanna und Julia vor fünf Jahren. Die aus Schwäbisch Gmünd stammende Mutter, die die Liebe 2008 nach Stätzling verschlagen hatte, dichtete für ihre beiden Lieblinge kleine Gutenachtgeschichten. Doch warum wurde ausgerechnet eine Schnecke darin die Hauptperson? „Für meine Eltern war ich immer das Schneckle, das war mein Kosename“, schmunzelt die Schwäbin. Der Name Willibald sei eine spontane Eingebung gewesen. Aus den kurzen Reimen wurden – angetrieben von der Freude und Neugier ihrer Kinder – Absätze und schließlich eine komplette Er» setzt, der Probedruck in Auftrag gegeben werden. Eigentlich wollte sie nur ein einziges Exemplar für ihre Töchter haben. Weil aber die Nachfrage von Familie und Freunden so groß war, wagte sie den Schritt und machte sich selbstständig, um das Buch selbst herauszugeben. „Ich habe mir gesagt, ich probiere das jetzt einfach. Vielleicht haben auch noch andere Interesse an meinem Buch.“Als schwierigste Herausforderung empfand sie das Ganze drumherum: „Ich hätte nie gedacht, was da alles dazugehört, was man beachten und beantragen muss.“Unterstützung bekommt sie jedoch jederzeit vom Ehemann. Entsprechend überschwänglich war die Freude, als das Buch aus der Druckerei kam: „Ich hatte Tränen in den Augen. Man ist glücklich und wahnsinnig dankbar. Auch als die erste Bestellung kam. Da kann man durchs Haus rennen und tanzen“, erinnert sich Anja Hoffmann.
Diese ganze Mühe auf sich zu nehmen hat sie nie bereut. Wie wichtig es ist, Dinge auszuprobieren und über den eigenen Schatten zu springen, lebt schließlich auch die Hauptfigur ihrer Bücher vor: Im ersten Band „Die kleine Schnecke Willibald“träumt der Titelheld von einem Apfelbaum. Er macht sich auf die Reise, um diesen zu finden. Unterwegs lernt er viele neue Freunde kennen, mit denen er dann ein schönes Fest feiert. Die Botschaft des Buches ist klar: „Man sollte seinen eigenen Träumen nachgehen.“
Und auch im zweiten Buch „Willibald ist krank“steckt eine Aussage: Kameraden besuchen die kranke Schnecke und helfen ihr, wieder gesund zu werden. „Mir war wichtig, den Kindern zu zeigen, dass Freunde für einen da sind.“Außerdem sollen die Kids lernen: Wenn man krank ist, braucht man Ruhe und muss mal im Bett liegen bleiben. Eine kleine Message steckt aber auch für die Eltern in dem Buch: Willibald wird mit natürlichen Hausmitteln wie einem Tee und Wadenwickeln wieder auf Vordermann gebracht. Anja Hoffmann meint: „Solche Dinge reichen oft bereits aus, um gesund zu werden.“
Welche Botschaft das dritte Buch haben wird, verrät sie nicht, aber der Titel steht schon: „Eine Überraschung für Willibald“. Die Kinderbuchautorin plant: „Nachdem Willibald jetzt krank war, soll das nächste Buch wieder eine fröhliche Geschichte werden.“Themenvorschläge kommen aber auch von ihren Zwillingen: Willibald könne doch mal in den Urlaub fahren und am Strand baden oder in den Bergen wandern. Auch könne er in den Kindergarten gehen, Geburtstag feiern oder gar in die Schule kommen. Stoff für neue Reime ist also vorhanden – Bleistifte und Papier sind schon gezückt.
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