Aulzhausener votieren für Faltermeier
Amtsinhaber Winklhofer unterliegt mit 7:18 Stimmen. Er steht auch in Abwesenheit zur Wahl
Markus Winklhofer oder Gerhard Faltermeier? Wen wünschen sich die Bürger im Affinger Ortsteil Aulzhausen als Bürgermeister? Diese Frage stellte sich bei der Nominierungsversammlung der Freien Bürgergemeinschaft (FBG) am Mittwoch im Schützenheim. Bereits im Vorfeld war bekannt: Die Unterstützung der aktuellen Gemeinderäte Josef Tränkl und Helmut Merwald hat der Bürgermeister Winklhofer verloren.
Tränkl betonte, persönlich habe er kein Problem mit Markus Winklhofer, doch seine politische Unterstützung habe dieser schon vor über eineinhalb Jahren verloren. Mehrfach hätten sie mit ihm das Gespräch gesucht, seien dabei aber nicht weitergekommen, weshalb er dringend empfehle, Faltermeier zu wählen. Der Abend ergab zwar ein deutliches Votum für den aktuell Zweiten Bürgermeister, zeigte aber auch, dass Winklhofer in Aulzhausen auch Rückhalt hat.
Wahlleiter Thomas Lichtenstern stellte nach der Wahl der Gemeinderatskandidaten (siehe eigenen Bericht) zunächst die Frage: Soll Aulzhausen einen Bürgermeisterkandidaten aufstellen? 18 Anwesende entschieden sich für Ja, zwölf für Nein, vier enthielten sich.
Daraufhin schlug Helmut Merwald Gerhard Faltermeier als Bürgermeisterkandidaten vor. Rolf Fissel brachte Winklhofer ins Spiel. Der Bürgermeister war nicht ins Schützenheim gekommen. Laut Fissel war er verhindert. Sein Kontrahent aus Mühlhausen hingegen war vor Ort. Er nutzte die Gunst der
Stunde, um für sich zu werben, und machte deutlich, warum er sich zur Wahl stellt. Das sei die Erfahrung der vergangenen fünfeinhalb Jahre im Gemeinderat. Einmal mehr betonte Faltermeier, es müssten in Affing beschlossene Dinge umgehend umgesetzt werden. „Es geht zu wenig voran“, erneuerte er seine Kritik an der Gemeindeführung, ohne explizit Winklhofer zu nennen. Streitereien ließen sich nicht immer vermeiden, nicht einmal in Familien. „Das gehört dazu, wenn man um gute Wege ringt“, so Faltermeier, der zugab: „Ich menschle.“Er kündigte an, auf die Bürger zugehen zu wollen und in jedem Ortsteil Bürgerversammlungen abzuhalten.
Rolf Fissel hielt ein Plädoyer für Amtsinhaber Winklhofer. Es gehe ihm um Solidarität, Loyalität und Fairness. Winklhofer sei völlig unvorbereitet ins Geschäft gesprungen, als er die Krankheitsvertretung von Rudi Fuchs übernehmen musste. Beim Tornado habe er sich als Krisenmanager bewährt. „Das wird von allen gesagt“, so Fissel, der Winklhofers Leistung als ehemaliger Pionieroffizier ebenfalls als bemerkenswert würdigte. Fissel machte deutlich, dass Winklhofer es auch nach seiner offiziellen Wahl im September 2015 nicht leicht hatte, weil einige verantwortliche und gute Fachkräfte die Verwaltung verließen. Mit Blick auf Faltermeier, der auf gehobenen Positionen in der freien Wirtschaft arbeitete, betonte Fissel, in Konzernen könne man mit Geld viel erreichen, doch „Verwaltungen laufen anders ab“. Es gehe auch um Kontinuität, betonte Fissel, bevor er appellierte, Winklhofer noch eine Chance zu geben.
Mit Spannung warteten die Menschen nach ihrem geheimen Votum auf das Ergebnis der Auszählung. Thomas Lichtenstern präsentierte schließlich 18 Stimmen für Faltermeier und sieben für Winklhofer, drei waren ungültig, sechs Wähler enthielten sich. Faltermeier freute sich sichtlich über das Resultat.