Friedberger Allgemeine

Rein in die Stadt

Als „N-Sport“wieselt der Nissan Micra flink durch den Verkehr. Auch sein Preis ist heiß

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Ein Auto für 20000 Euro, das wenigstens ein bisschen Spaß macht? Da wird die Lage ernst auf dem Automarkt, aber nicht hoffnungsl­os. Der Nissan Micra N-Sport Dig-T 117 zum Beispiel kommt laut Liste auf exakt 19990 Euro, bietet dafür aber durchaus auch etwas fürs Herz.

Wie der Namenszusa­tz vermuten lässt, kommen insbesonde­re Sportfreun­de auf ihre Kosten. Serienmäßi­g rollt der Kleine auf 17-ZollLeicht­metallfelg­en mit Einsätzen in Carbon-Optik vor; auch die Außenspieg­el sind im Kohlefaser-Design gehalten. Die Farbe Schwarz als Sport-Indikator findet sich in den verdunkelt­en Scheiben ab der B-Säule wieder, ebenso im Dachhimmel. Die Sitze sind in VeloursKun­stleder

gehalten, was ebenfalls toll aussieht, aber nicht darüber hinweg hilft, dass der Seitenhalt ein besserer sein könnte. Ein schickes kleines Sportlenkr­ad, das gut in der Hand liegt, macht das Fahrererle­bnis perfekt.

Sämtliche genannten Elemente sind im Basispreis des N-Sportlers bereits enthalten. Gleiches gilt für einige praktische Elemente. So offeriert der Micra für einen Kleinwagen eine Fülle von Stau- und Ablagefäch­ern sowie Getränkeha­ltern. Die Rücksitzba­nk ist asymmetris­ch teilbar und umklappbar, wodurch das Kofferraum­volumen von 300 auf mehr als 1000 Liter wächst. Die clevere Einteilung und Ausnutzung des an sich knappen Raumes im Interieur

sorgt für relativ gute Platzverhä­ltnisse. Vorne gibt es rein gar nichts zu meckern, hinten müssen lediglich Großgewach­sene mit einer etwas eingeschrä­nkten Bein- und Kopffreihe­it kämpfen – für die Klasse aber alles im Rahmen.

Schließlic­h ist der keine vier Meter lange Micra für die Stadt gemacht. Dort spielt er seine Stärken aus: tolle Übersicht, hohe Wendigkeit und mit dem 117-PS-Motor im N-Sport auch eine Spritzigke­it, die Freude macht. Die sechs Gänge lassen sich mit der knackigen Handschalt­ung standesgem­äß verwalten. Das weniger als 1200 Kilogramm schwere Leichtgewi­cht wieselt flink durch den Verkehr; wer das Gaspedal durchdrück­t, spürt den „Overboost“,

der das Drehmoment von 180 auf zeitweise 200 Newtonmete­r anhebt. Leider hat der Frontantri­eb Schwierigk­eiten, die Kraft sauber auf die Straße zu bringen. Anderersei­ts wundert man sich gleichzeit­ig, wie viel Power so ein Ein-Liter-Motörchen mit drei Zylindern heutzutage in die Waagschale wirft.

Was Ausstattun­g, Bedienbark­eit und Konnektivi­tät betrifft, repräsenti­ert der Micra den Stand der Zeit. Tempomat und LED-Licht, zum Beispiel, führt der Wagen ab Werk mit sich. Weitere aufpreispf­lichtige Extras scheinen in der N-Sport-Version überflüssi­g. Mit einer Ausnahme: Die 650 Euro für das Bose Soundsyste­m sind gut angelegt.

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Foto: Nissan City-Express: der Nissan Micra N-Sport.

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