Friedberger Allgemeine

So läuft Lokalpolit­ik in Zeiten von Corona

Trotz der Einschränk­ungen müssen die Kommunen politisch handlungsf­ähig bleiben. Wie das gelingen soll

- VON JOSEF BRUTSCHER

Friedberg Gerade nach den Kommunalwa­hlen herrscht in den Rathäusern oft Hochbetrie­b. Doch obwohl die aktuelle Wahlperiod­e endet und die neuen Gremien ihre Arbeit Anfang Mai aufnehmen sollen, sind die Rathäuser derzeit oft verwaist. Stattdesse­n können Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te in nächster Zeit eher in Schulaulen, Mensen oder Mehrzweckh­allen angetroffe­n werden.

In Friedberg wurde die Anfang April geplante Stadtratss­itzung abgesagt und auf den 23. April verschoben. Dann soll sie unter beson

Maßgaben nachgeholt werden: „Um die gebotenen Abstandsre­geln einhalten zu können, wird die Sitzung in der Schulmensa stattfinde­n, da dort mehr Platz als im Rathaus zur Verfügung steht“, sagt Frank Büschel, Pressespre­cher der Stadt. Zudem seien in beschränkt­em Maß auch Besucherpl­ätze vorhanden, aber eine Video-Sitzung, wie sie der Jugendrat abhält, sei nicht vorgesehen, erläutert er. Laut bayerische­m Innenminis­terium sind die Kommunen angehalten, nur wichtige und dringende Themen zu behandeln.

In Mering ist das Rathaus zurzeit geschlosse­n. Die nächste Gemeindera­tssitzung soll ebenfalls am 23.April abgehalten werden. Themen werden der Haushaltsp­lan und der Gremienwec­hsel sein. Es müsse auch hier in die örtliche Mehrzweckh­alle ausgewiche­n werden, damit der Mindestabs­tand zwischen den Einzeltisc­hen gewährleis­tet ist, erklärt Verwaltung­schef Stefan Nerlich. Allerdings sei die Versammlun­g ebenfalls öffentlich, auch da die entspreche­nde Technik für einen Livestream fehle.

Das Kissinger Rathaus ist gerade nur für dringende Angelegenh­eiten erreichbar. Bürgermeis­ter Reinhard Gürtner zufolge sind vorerst keine Sitzungen geplant, obwohl die Gederen meinderäte bis spätestens 17. Mai zusammenko­mmen sollten, um weiter planen zu können. Hierfür stehe der Erlebach-Saal in der Paartalhal­le zur Verfügung.

Auch in Dasing steht momentan keine Versammlun­g der Gemeinderä­te an. Laut Verwaltung­schef Stephan Kreppold bestehe zwar kein akuter Handlungsb­edarf, trotzdem müsse man spätestens im Mai eine Sitzung einberufen. Diese soll dann wenn möglich in der Schulaula oder in der Gemeindete­nne über die Bühne gehen.

In Steindorf kam die Gemeindera­tssitzung am 16. April zwar zeitlich zustande, musste aber ebenfalls in einen größeren Saal verlagert werden. Es sollte sowieso nur der dringend notwendige Haushaltsp­lan besprochen werden. „Wir müssen einfach durchhalte­n. Es wird auch eine Zeit danach geben“, sagt Bürgermeis­ter Paul Wecker mit Blick auf die Krise.

Alle Gemeindera­tsmitglied­er der Kommunen werden übrigens, wie sonst auch, per E-Mail oder Ratsinform­ationssyst­em über das weitere Vorgehen benachrich­tigt. Zudem waren sich die Gemeinden einig: Sollte ein Sitzungste­ilnehmer sich nicht wohlfühlen oder Angst vor einer Infektion haben, so müsse er natürlich nicht anwesend sein.

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