Neue Flüchtlinge in Mering
Aufgrund der Corona-Pandemie sieht die Regierung von Schwaben sich dazu gezwungen, alleinreisende Männer in der Ankerdependance in der Marktgemeinde unterzubringen. Wie die Behörde das begründet
Mering Ein großes Polizeiaufgebot vor der Ankerdependance in der Hörmannsberger Straße hat am Donnerstagvormittag in Mering für Aufsehen gesorgt. Hintergrund ist, dass die Corona-Pandemie die Regierung von Schwaben im Hinblick auf die Unterbringung von Flüchtlingen vor Herausforderungen stellt.
Daher sind nun vorübergehend auch alleinreisende Männer in die Ankerdependance in Mering eingezogen. Wie Frank Kurtenbach von der Regierung von Schwaben erklärt, sind am Donnerstag 53 Flüchtlinge in die Marktgemeinde gebracht worden. Insgesamt hat die Außenstelle in Mering nun 124 Bewohner.
Wie berichtet, waren dort bisher nur Familien – also Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern und Ehepaare – untergebracht. Wie berichtet hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann das noch vor der Belegung nach Kritik an der Flüchtlingsunterkunft versprochen. Anwohner hatten eine Verschlechterung der Sicherheitslage befürchtet.
Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Regierung von Schwaben aber nun Maßnahmen ergriffen, „um das gesundheitliche Gefährdungspotenzial für Bewohner und im Behördenzentrum und den Dependancen des AnkerSchwaben auf ein Minimum zu reduzieren“. In einer Pressemitteilung heißt es, dass alle im Behördenzentrum neu ankommenden Bewohner in Augsburg zunächst auf das Virus getestet werden. Personen mit einem positiven Ergebnis werden bis auf Weiteres in der Dependance Augsburg-Inningen in Quarantäne genommen und dort entsprechend betreut. Ein Sicherheitsdienst kümmert sich um die Beachtung der vorläufigen Ausgangsbeschränkung und sonstigen Verhaltensregeln bei angeordneter Quarantäne. Wie Kurtenbach von der Regierung mitteilt, ist bisher eine Person an Covid-19 erkrankt.
Von entscheidender Bedeutung sei die Vorhaltung ausreichender Raumreserven, um verschiedene Personengruppen möglichst geMitarbeiter trennt unterzubringen, teilt die Regierung mit. Flüchtlinge, die engen Kontakt zu einem Erkrankten hatten, werden beispielsweise in der Unterkunft am Kobelweg in Augsburg untergebracht. Negativ Getestete sollen künftig vorübergehend an der Steinernen Furt in Augsburg wohnen und nach etwa zwei Wochen in andere Dependancen verteilt werden.
Um für die Umsetzung dieses Konzepts Raumkapazitäten zu schaffen, müssten für die Zeit der Corona-Krise alleinreisende Männer in Mering untergebracht werden. Wie Kurtenbach sagt, seien alle negativ getestet, also nicht an Covid-19 erkrankt. Auch handle es sich um eine vorübergehende Maßnahme. „Das Versprechen des Innenministers gilt weiterhin.“
Die Männer und die Familien werden in dem Komplex an der Hörmannsberger Straße jeweils in eigenen Gebäuden untergebracht. Auch die Essen werden getrennt eingenommen. Laut Kurtenbach ist das Sicherheitspersonal aufgestockt worden. Tagsüber sind nun 16 und in der Nacht 14 Mitarbeiter im Einsatz.
Bei der Fahrt am Donnerstagmorgen vom Kobelweg aus nach Mering sei es zu einem kurzen Zwischenfall gekommen. „Im Bus gab es eine kleine Rangelei“, sagt Kurtenbach. Ein Flüchtling hatte wohl mit seinem Handy ein Selfie aufgenommen, was einem anderen Businsassen übel aufstieß. Die Situation sei aber sofort von der Polizei entschärft worden. Bei der Ankunft in Mering hätte sich die Aufregung bereits gelegt gehabt. Kurtenbach betont auch, dass der Polizeieinsatz im Vorhinein geplant gewesen sei. Bei der Verlegung von Bewohnern sei es üblich, dass diese begleitet würden.