Tokio-Planer stehen unter Druck
IOC-Chef Bach mahnt Zweifler zur Geduld
Genf IOC-Chef Thomas Bach hält Zweifel an der Austragung der auf 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio für verfrüht. „Zurzeit kann niemand eine Antwort darauf geben, wie die Welt im Juli 2021 aussieht. Wir müssen wachsam und geduldig sein und die richtigen Maßnahmen treffen“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Die Tokio-Spiele, die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verlegt worden waren, seien noch 14 Monate entfernt. „Wir werden die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen“, beteuerte Bach.
Die Olympia-Macher stehen wegen der anhaltenden Corona-Krise weiter unter Druck und müssen sich Fragen gefallen lassen, ob der Zeitplan für die Neuorganisation der Sommerspiele zu halten ist. Selbst wenn noch vor der geplanten Eröffnung am 23. Juli 2021 ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden ist, erscheint Experten fraglich, ob die Folgen der Pandemie rechtzeitig bewältigt sind und die Sportwelt wieder bereit für das Mega-Ereignis ist.
Das IOC setzt verstärkt auf den Rat der Weltgesundheitsorganisation. Die Spiele würden in einem „sicheren Umfeld für alle“organisiert werden, bekräftigte Bach am Samstag bei der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung mit der WHO. Die Welt müsse „vereint kämpfen, um Covid-19 zu besiegen“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Mit der Vereinbarung wollen IOC und WHO die Rolle des Sports im Kampf gegen Pandemien stärken. Bach rief die „Regierungen der Welt“dazu auf, die stärkere Unterstützung körperlicher Betätigung in ihre Förderprogramme aufzunehmen.
„In den vergangenen Monaten dieser Krise haben wir alle gesehen, wie wichtig Sport und körperliche Aktivität für die physische und psychische Gesundheit sind. Der Sport kann Leben retten“, sagte Bach.
Das IOC rechnet durch die Olympia-Verlegung mit Mehrkosten von umgerechnet bis zu 740 Millionen Euro und legte deshalb einen Notfonds in dieser Höhe auf.