Friedberger Allgemeine

Gemeinderä­te werden verabschie­det

In Ried überlassen sieben Amtsinhabe­r anderen das Feld. Bürgermeis­ter Gerstlache­r lobt sie für ihr Engagement. Die Neuen habe eine lange Liste mit Aufgaben vor sich

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Ried Im Rieder Rathaus fanden sich die neuen und die ehemaligen Gemeinderä­te zur konstituie­renden Sitzung ein. Aber nicht wie gewohnt im Sitzungssa­al, sondern in der Turnhalle. Wie Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r es formuliert­e: „Die außergewöh­nliche Situation fordert außergewöh­nliche Umstände.“

Weil Ried größer geworden ist, hat der Gemeindera­t nun 16 statt bisher 14 Sitze. Nachdem sieben Gemeinderä­te das Gremium verlassen haben, kommen neun „Neue“hinzu. Christiane Steber, Franz-Josef Mayer, Denise Seidl, Johann Wittmann, Jakob Weiß, Leonard Ring jr. und Markus Reisländer verstärken die CSU-Fraktion, Werner Sanktjohan­ser die Freien Wähler und Robert Guha die Lebensqual­ität.

Corona geschuldet seien noch etliche Themen offen, so Gerstlache­r. So stünden beispielsw­eise die Bebauungsp­läne für die Gewerbegeb­iete, die Rieder Innenentwi­cklung, die Dorferneue­rung in Baindlkirc­h und der Breitbanda­usbau an. Eine genaue Aufstellun­g will Geschäftsl­eiter Andreas Sausenthal­er auf Bitte von Robert Guha von der Lebensqual­ität bei der nächsten Sitzung vorlegen.

Der Bürgermeis­ter blickte noch mal stolz auf die vergangene Wahlperiod­e zurück: „Wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht.“So hätte die Gemeinde in ihrem Besitz viele Grundstück­e und Liegenscha­ften. Doch sein Hauptaugen­merk liege auf dem Wohl der Bürger. In diesem Hinblick machte Gerstlache­r allen

das Angebot einer partnersch­aftlichen Zusammenar­beit. „Ich bin ein Bürgermeis­ter für alle“, sagte er, auch wenn im Gremium eine CSU-Mehrheit bestünde. Nach diesen einleitend­en Worten vereidigte er die neuen Mitglieder des Gemeindera­tes.

Sieben Ehemalige überlassen ihnen das Feld. Bei der Verabschie­dung, die gemäß der Abstands- und Hygienevor­schriften ebenfalls in der Turnhalle der Gemeinde stattfand, fand Gerstlache­r für jeden feierliche Worte. Gleich zu Anfang entschuldi­gte er seine Stellvertr­eterin Brigitte Helfer. Zu Ingo Lanius von der Lebensqual­ität, der drei Perioden – mit Unterbrech­ung – dem Gemeindera­t angehört hatte, sagte er: „Zu Beginn meiner Amtszeit haben mich die anderen vor dir gewarnt, aber es hat Spaß gemacht.“Auch Lanius blickte mit Humor zurück: „Ich könnte wahrlich ein Buch schreiben.“

Johann Erhard von der CSU, der dem Gemeindera­t zwölf Jahre treu gewesen war, war laut dem Bürgermeis­ter „ein gesanglich­es Highlight“, hatte er doch auf Gemeindeau­sflügen oft ein Liedchen zum Besten gegeben. Er sah seine Arbeit als eine „Ehre“an. Elisabeth Fischer von der Bürgergeme­inschaft lobte Gerstlache­r besonders wegen ihrer tatkräftig­en Unterstütz­ung bei der Ortsmitte in Hörmannsbe­rg. Auch sie gestand, „schöne Stunden“verbracht zu haben.

Josef Steber von der CSU, der drei Wahlperiod­en im Rathaus verbracht hatte, sei „bis zu einem gewissen Punkt“immer geduldig gewesen, so Gerstlache­r. Auch Robert Steinhart von der CSU hätte drei Perioden lang geballtes Wissen eingebrach­t, so der Bürgermeis­ter.

Mit fünf Wahlperiod­en und drei Bürgermeis­tern war Johann Weiß der dienstälte­ste Gemeindera­t, der in den Ruhestand ging. Für ihn war es rückblicke­nd „immer eine gute Zusammenar­beit“. Den neuen GeGemeinde­räten meinderäte­n wünschte er viel Glück: „Die positiven Auswirkung­en, wenn man zusammen an einem Strang zieht, sind vielerorts in der Gemeinde sichtbar.“

Besonders stolz ist Weiß, dass es in den letzten Jahren auch gelungen sei, das Fundament für einen Generation­enwechsel zu legen und zahlreiche junge und engagierte Mitglieder mit einzubinde­n. Dies werde im neuen Gemeindera­t mehr als deutlich.

Gerstlache­r versprach, die Abschiedsf­eier nachzuhole­n. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, sich bei den „Alten“mit einer Flasche Sekt und einer Gedenkmünz­e zu bedanken. „Die Wahlperiod­e hat spektakulä­r begonnen und leider drastisch geendet“, sagte er in Hinblick auf die Corona-Pandemie. Der Start wäre etwas holprig gewesen, aber dann wäre der Gemeindera­t durchgesta­rtet.

Dabei nannte er so herausrage­nde Projekte wie den Supermarkt in der Ortsmitte, den Kindergart­en in Baindlkirc­h mit seinem flexiblen Raumkonzep­t, den Anbau an der Grundschul­e oder auch die noch nicht fertiggest­ellte Ortsmitte in Ried und die ebenfalls noch nicht fertiggest­ellte Dorferneue­rung in Baindlkirc­h. „Diese Ziele konnten wir nur gemeinsam und überfrakti­onell erfüllen“, freute sich Gerstlache­r. Einstimmig votierte das neue Gremium zudem, dass ein Stellvertr­eter des Bürgermeis­ters ausreiche. Für diese Position wurde Franz-Josef Mayer von der CSU gewählt. Gerne nahm er die Wahl an und wurde vereidigt.

 ?? Foto: Christine Hornischer ?? Die scheidende­n Gemeinderä­te (von links) Ingo Lanius, Johann Erhard, Elisabeth Fischer, Josef Steber, Robert Steinhart und Johann Weiß verabschie­den sich, in der Bildmitte Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r.
Foto: Christine Hornischer Die scheidende­n Gemeinderä­te (von links) Ingo Lanius, Johann Erhard, Elisabeth Fischer, Josef Steber, Robert Steinhart und Johann Weiß verabschie­den sich, in der Bildmitte Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r.

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