Herrlich ist zurück beim Team
Auch der zweite Corona-Test des Trainers fällt negativ aus. Am Montag leitet er bereits wieder die erste Einheit beim FC Augsburg und freut sich auf sein Debüt am Sonntag
Augsburg Alles wieder in geregelten Bahnen beim FC Augsburg: Der zweite Corona-Test bei Trainer Heiko Herrlich war auch negativ, sodass er am Montag wieder das Mannschaftstraining leitete und sein Debüt an der Seitenlinie am Sonntag beim FC Schalke 04 feiern kann. Die 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg am Samstag beim Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga hatte Herrlich noch aus einer Loge im Stadion erlebt, da er sich nach einer Verletzung der Corona-Regeln selbst aus dem Spiel nahm. Weil er während der Quarantäne-Zeit vor dem ersten Spiel das Hotel für einen kurzen Einkauf verlassen hatte, verzichtete er auf das Training am Freitag ebenso wie auf das Spiel am Samstag. Er sah sich die 90 Minuten aus einer Loge der WWK-Arena an.
Nun aber kann er sich wieder voll auf die Betreuung seiner Mannschaft konzentrieren. Am Sonntag sollte die lange Wartezeit endlich ein
Ende haben. Sein erstes Auftaktspiel gegen Wolfsburg im März hatte das Corona-Virus verschoben, den zweiten Versuch seine Schusseligkeit. Im dritten Anlauf am Sonntag auf Schalke soll es nun klappen. Darauf arbeitet Herrlich mit seiner Mannschaft in dieser Woche hin. Manager Stefan Reuter sieht dabei keine Probleme wegen Herrlichs Regelverstoß. Auch nicht, dass der Trainer vielleicht an Ansehen oder Respekt in der Mannschaft verloren haben könnte. Nach dem 1:2 gegen Wolfsburg sagte Reuter: „Heiko hat eine große Akzeptanz innerhalb der Mannschaft. Jetzt werden wir gemeinsam versuchen, uns auf das nächste Spiel vorzubereiten.“
Eine wichtige Entscheidung Herrlichs vor dem Wiederauftakt betraf die Torhüterposition. Dabei vertraute er auf Andreas Luthe, der sich auch unter Herrlich-Vorgänger Martin Schmidt zuletzt beweisen durfte. Beim 0:2 in München hatte ihn der Schweizer dem Tschechen Tomas Koubek, der vorherigen
Nummer eins, vorgezogen. Herrlich änderte daran nichts, obwohl er während der Trainingseinheiten gute Signale von Koubek erkannt hatte. Tobias Zellner, eigentlich CoTrainer des FCA, am Samstag allerdings als Chefcoach gefragt, erklärte nach dem 1:2 gegen Wolfsburg: „Andreas Luthe war beim letzten
Spiel in München im Tor, es gab keinen Grund, dass man Änderungen vornimmt.“
Und Luthe selbst ist fest davon überzeugt, seinen Nummer-einsStatus nun auch für die restlichen acht Partien zu behalten: „Ich gehe davon aus, dass ich jetzt spiele und wir gemeinsam die Klasse halten.“Beim Wolfsburg-Spiel jedenfalls ließ sich Luthe nichts zuschulden kommen, für Herrlich besteht also kein Grund, an seiner Entscheidung zu zweifeln. Für Koubek klingt das nicht gut. Mehr als sieben Millionen Euro hat der Tscheche Ablöse gekostet, nun scheint er erst einmal auf die Bank verbannt. Dabei war er hoffnungsvoll in die Zeit unter Herrlich gestartet. „Ich versuche, noch mehr zu arbeiten als vorher, und glaube fest daran, dass ich wieder im Tor stehen werde“, sagte Koubek vor wenigen Wochen. Daraus wurde nun nichts. Er sagte aber auch: „Ich sehe keinen Grund, davonzulaufen.“Der Tscheche hat einen Fünf-Jahres-Vertrag beim FCA. Eine interessante Option auf dem Torhütermarkt hat sich am Montag ergeben. Der ehemalige Schalker Timon Wellenreuther verkündete, dass er am Saisonende Willem II Tilburg verlassen werde. Wohin es ihn zieht, sei offen.
Dem Vernehmen nach soll der FC Augsburg in Bezug auf die Torhüterposition vieles auf den Prüfstand stellen. Sich also auch über den Posten des Torwarttrainers Gedanken machen. Zdenko Miletic ist seit 2007 für die Torhüter zuständig.
Luthe ist fest von seinem Stammplatz überzeugt