Menthol-Zigaretten ab heute verboten
Gesundheit Hersteller haben Ersatz im Angebot
Brüssel/Hamburg Am heutigen Mittwoch tritt in der EU ein Verkaufsverbot für ausnahmslos alle Zigaretten und Drehtabak mit Menthol-Aromen in Kraft. Es ist das Ende einer vierjährigen Übergangsphase für Produkte mit einem höheren Marktanteil als drei Prozent. In Deutschland betrifft das laut einer Studie von 2016 immerhin 2,1 Prozent der Raucher, wie aus einer Studie in der Fachzeitschrift TID hervorgeht. In anderen EU-Staaten wie Polen ist die Quote deutlich höher.
Besiegelt wurde das Ende der Menthol-Kippen schon vor sechs Jahren mit der Verabschiedung der EU-Tabakrichtlinie. 2016 traten die Regeln dann in Kraft. Seitdem müssen auch auf zwei Dritteln der Vorderund Rückseite von Zigarettenschachteln und Drehtabakverpackungen Schockbilder und aufklärende Warnhinweise sein.
„Das größte Problem an Menthol ist, dass es eine kühlende und schmerzlindernde, leicht betäubende Wirkung hat“, sagt Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Dies führe dazu, dass der Rauch leichter zu inhalieren sei. Das Verbot von Menthol-Zigaretten bedeutet aber nicht, dass Raucher künftig auf Menthol-Geschmack verzichten müssen. Diverse Hersteller stehen mit Nachfolgeprodukten in den Startlöchern. Das deutsche Unternehmen Reemtsma etwa setzt auf Aromakarten, die in die Zigarettenschachtel gesteckt werden, um ihr Aroma abzugeben.