Es fehlen Plätze für einen ganzen Kindergarten
Eilentscheidung im Stadtrat: Im ersten Schritt werden mehr Container bei Herrgottsruh aufgebaut
Die Zeit drängt so immens, dass der Friedberger Stadtrat in Sachen Kinderbetreuung einen ungewöhnlichen Weg ging. 126 Plätze in Krippen und Kindergartengruppen im Stadtgebiet fehlen zum September. Deshalb sollen in einem ersten Schritt an der PaterFranz-Reinisch-Straße, wo bereits seit einigen Jahren Container stehen, weitere Interimsplätze geschaffen werden. Weil hierfür jede Woche zählt, nahm der Stadtrat den entsprechenden Beschluss dazu aus einer umfangreichen Beschlussvorlage zum Thema Kinderbetreuung heraus und stimmte der Notmaßnahme einstimmig ohne Hin und Her zu. Eine solche Vorgehensweise kommt selten vor und zeigt die Dramatik der Situation.
Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) sagte in der Sitzung: „Wir haben de facto vier Gruppen mehr als vor einem Jahr, aber wir könnten schon wieder eine Kita bauen. Wenn das so weitergeht, überfordert uns das auf Dauer.“Er prophezeite für die kommenden Jahre einen „Krisenmodus“.
Deshalb wird es bei dem Eilbeschluss
kurz vor Sitzungsende am Donnerstagabend nicht bleiben. Am kommenden Donnerstag um 19 Uhr steht das Thema erneut auf der Tagesordnung. Der Stadtrat wird es dann umfassend diskutieren. Geplant ist laut Vorlage unter anderem, das viergruppige Kinderhaus neben Edeka an der Bozener Straße so schnell zu errichten, dass dort im Lauf des Kindergartenjahres 2022/2023 Plätze zur Verfügung gestellt werden können. Der Anbau an den Kindergarten Maria Alber in
Friedberg West soll so umgeplant werden, dass er möglichst billiger und im Lauf des Kindergartenjahres 2021/2022 fertig wird.
Die Verwaltung schlägt laut Eichmann außerdem vor, den Jahresüberschuss 2019 von 6,3 Millionen Euro in eine Sonderrücklage „Kinderbetreuung“zu stecken und damit für die kommenden Jahre die Investitionen zu sichern – unabhängig von der Entwicklung der städtischen Finanzen. Allerdings werden sich zusätzlich die laufenden Kosten erhöhen: Bereits jetzt sei das der drittgrößte Ausgabenblock im Haushalt mit über zehn Millionen Euro. In Friedberg gibt es aktuell 1266 Betreuungsplätze von 13 Trägern in 28 Einrichtungen.
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Bischof Bertram Meier kommt nach Herrgottsruh
Die Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh feiert am Sonntag, 7. Juni, um 10 Uhr ihr Haupt-Patronatsfest. Zum festlichen Gottesdienst wird Bischof Bertram Meier nach Herrgottsruh kommen, der am Tag zuvor (6. Juni um 10 Uhr) im Augsburger Dom die Bischofsweihe empfängt. Somit ist der Termin am Sonntag quasi sein Antrittsbesuch in Friedberg als neuer Augsburger Bischof. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in der Wallfahrtskirche – coronabedingt mit nur etwa 50 vorab angemeldeten Mitfeiernden und dem entspre- chenden Schutzkonzept. Die Feier wird über den Youtube-Kanal der Wallfahrtskirche live gestreamt. Anschließend ist im kleinen Kreis ein Empfang geplant. Ob in dem Zusammenhang sich der neue Bischof ins Goldene Buch der Stadt Friedberg einträgt, wird der Wallfahrtsdirektion Herrgottsruh zufolge noch besprochen.