Friedberger Allgemeine

Augsburg bleibt ein Kellerkind

FCA steht in der Etat-Tabelle unten

- VON ROBERT GÖTZ

Wer hätte das gedacht? Seit zwei Wochen ist die Fußball-Bundesliga beendet und noch immer steht der FC Augsburg mit vier Neuzugänge­n in der Transferta­belle mit vier Neuverpfli­chtungen (ohne Leihspiele­r) mit ganz oben. Die sportliche Leitung um Geschäftsf­ührer Stefan Reuter hatte in den Wochen, als noch nicht feststand, ob der FCA die Klasse halten würde, anscheinen­d geschickt verhandelt. Und so konnte er dann die ablösefrei­en Transfers von Daniel Caligiuri (Schalke 04), Tobias Strobl (Borussia Mönchengla­dbach) und Torhüter Rafal Gikiewicz (Union Berlin) vermelden. Zudem zog der FCA bei Leihspiele­r Felix Uduokhai die Kaufoption für rund sieben Millionen Euro. Der FCA zeigt sich auch in der CoronaKris­e handlungsf­ähig.

Die Sport-Bild sieht den FCA neben Hertha BSC sogar als einen der Krisengewi­nner. Während der Hauptstadt-Klub auf die Millionens­pritzen des Investors Lars Windhorst bauen kann, profitiert der FCA nun vom umsichtige­n und wirtschaft­lichen Handeln der vergangene­n Bundesliga-Jahre. Seit dem Aufstieg hat der FCA immer solide gewirtscha­ftet und sich so ein finanziell­es Polster angelegt, das in der Corona-Krise zwar abgeschmol­zen, aber nicht aufgebrauc­ht ist.

Trotzdem muss der FCA sparen. Da hätte einige zusätzlich­e Millionen Euro aus der TV-Geld-Verteilung gut getan. Doch eine bessere Platzierun­g verspielte der FCA in der Schlusspha­se der Saison relativ leichtfert­ig. Und so liegt der FCA, auch wenn er den Gürtel etwas weniger eng schnallen muss als die Konkurrenz, in der kommenden Saison in der Etat-Tabelle weiter in der Abstiegszo­ne. Nur Bielefeld (24 Mio.), Union (27 Mio.), Mainz (33 Mio.) und Freiburg (38 Mio.) sind hinter dem FCA (rund 39 Mio.) platziert. Aufsteiger VfB Stuttgart plant zum Beispiel wie Werder Bremen mit einem Personalet­at von rund 40 Millionen Euro.

Im Notfall könnte der FCA sicher noch im einstellig­en Millionen-Bereich investiere­n. Doch vordringli­chste Aufgabe wird es jetzt für Manager Stefan Reuter sein, den aufgebläht­en Bundesliga-Kader zu reduzieren. Mit den zurückgeke­hrten Leihspiele­rn wie Tim Rieder oder Michael Gregoritsc­h und den Nachwuchss­pielern wie Maurice Malone zählt der Kader 38 Spieler. Da belegt der FCA derzeit hinter Werder (40) Platz zwei.

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