Friedberger Allgemeine

Winnetou auf Bayrisch

„Süddeutsch­e Karl-May-Festspiele ...mal ganz anders“starten am 18. Juli

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Dasing Ein Sommer im Wittelsbac­her Land ohne Winnetou? Für viele undenkbar. Aus diesem Grund gibt es auch in diesem Jahr die Süddeutsch­en Karl-May-Festspiele in der Western-City – anlassbedi­ngt diesmal aber „mal ganz anders“. Mit einem verkleiner­ten Ensemble, maximal 100 Zuschauer, dem Fokus auf den Hauptchara­kteren ohne wilde Action- und Kampfszene­n und mit ein paar Pferden. Dennoch verspricht Volker Waschk, Western-City-Geschäftsf­ührer, „beste Familienun­terhaltung“bei der Inszenieru­ng „Winnetou I auf Bayrisch“. Ein besonderes Projekt für eine besondere Saison, die am Samstag, 18. Juli, beginnt. Die ursprüngli­ch für dieses Jahr geplante Inszenieru­ng „Winnetou und Kapitän Kaiman“haben die Verantwort­lichen ins nächste Jahr verschoben.

Wie war das noch mal, wie wurden Winnetou und Old Shatterhan­d eigentlich Blutsbrüde­r? Der edelste aller Indianer ist wohl der KarlMay-Indianer Winnetou, den der Countrysän­ger Matthias M. seit mehr als 15 Jahren bei den Festspiele­n in Dasing verkörpert. Für das aktuelle Projekt „Winnetou I auf Bayrisch“kommt der niederbaye­rische Kabarettis­t, Moderator und Buchautor Wolfgang „Woife“Berger dazu. Er ist Winnetou-Fan seit Kindertage­n und wollte die Geschichte seines Helden auf Bayrisch erzählen. Nach der Premiere seiner szenischen Lesung im Januar in der Western-City ist daraus ein Theaterstü­ck entstanden für die Spielzeit 2020 der „Süddeutsch­en KarlMay-Festspiele . . . mal ganz anders“.

Wenn aus der Begrüßung „Hugh“ein bayerische­s „Habedere“wird, haben die Akteure die Lacher auf ihrer Seite, wobei das Ensemble Wert darauf legt, nie in den Klamauk abzugleite­n. Wenn man Berger fragt, warum er den Sachsen May ins Bayrische übersetzte, antwortet er nur: „Warum ned?“Er hat dabei ein Werk geschaffen, das – vom Dialekt mal abgesehen – sehr viel echten Karl May und den Charakter seiner Werke widerspieg­elt.

Regie führt Sven Kramer, den Fans der Dasinger Karl-May-Vorstellun­gen sicher noch als Old Surehand kennen, den er im vergangene­n Jahr verkörpert­e. „Zu dem Stück sind mir gleich so viele Bilder und Ideen in den Kopf gekommen, sodass ich mich sehr gefreut habe, die Regie übernehmen zu dürfen“, sagt Kramer. Grundidee: May erweckt seine Bilder im Kopf zum Leben und kann sie dank seiner Vorstellun­gskraft sogar direkt erleben.

Zum Schutz der Besucher wurde für die Western-City ein Hygienekon­zept erarbeitet. Neben der Beschränku­ng auf 100 Zuschauer gehört dazu das Abstandhal­ten – auch auf der überdachte­n Tribüne, wo die zugelassen­en Sitzplätze markiert sind. Eine Maskenpfli­cht während der Vorstellun­g besteht nicht, sondern nur am Eingang und beispielsw­eise an den Gastronomi­eständen oder im Shop. Überdies ist der Zugang zum Festspielg­elände nur mit einem gültigen Ticket möglich, das man vorab online kaufen kann.

„Wir sind stolz darauf“, sagt Waschk, „dass wir zu den wenigen gehören, die in diesem Sommer Karl May doch noch auf die Bühne bringen. Es ist ein Experiment – aber wir sind optimistis­ch, dass unser Winnetou auf Bayrisch bei den Fans ankommt, und freuen uns sehr auf diese Spielzeit!“(AZ, kru)

Tickets Karten gibt es ausschließ­lich online unter www.karlmay-festspiele.de. Die Spielzeit geht bis 13. September, samstags und sonntags um 16 Uhr. Das Gelände mit Gastro und Rahmenprog­ramm ist ab 13 Uhr geöffnet.

 ?? Foto: Björn Trenner ?? Der etwas andere Probenbetr­ieb bei den Süddeutsch­en Karl-May-Festspiele­n: Woife Berger alias Old Shatterhan­d (links) und Matthias M. (Winnetou) probieren einen Faustkampf auf Distanz. Sven Kramer (Mitte) führt Regie.
Foto: Björn Trenner Der etwas andere Probenbetr­ieb bei den Süddeutsch­en Karl-May-Festspiele­n: Woife Berger alias Old Shatterhan­d (links) und Matthias M. (Winnetou) probieren einen Faustkampf auf Distanz. Sven Kramer (Mitte) führt Regie.

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