Gerechtigkeit und gleiche Chancen
Eine Hälfte Frauen, eine Hälfte Männer. So ungefähr sind die Menschen verteilt. Trotzdem ist nicht alles gleich aufgeteilt, etwa im Beruf und beim Geld. Das soll sich ändern
Boah, das ist voll ungerecht! Manchmal muss man sich einfach ärgern. Zum Beispiel, weil man das Gefühl hat, andere werden besser behandelt als man selbst. Und zwar nicht, weil man etwas nicht gut kann. Sondern zum Beispiel, weil man ein Mädchen ist oder etwa einen ausländischen Namen trägt. Dabei steht es in Deutschland sogar im Gesetz, dass Menschen gleich behandelt werden müssen: egal welches Geschlecht sie haben oder etwa, ob sie aus einer reichen oder armen Familie kommen.
In Wirklichkeit klappt diese Gleichstellung oft nicht. Hier sind einige Beispiele, wo es nicht so gut läuft:
● Beruf Wenn Menschen im Job immer wichtigere Aufgaben übernehmen, heißt das: Karriere machen. Vergleicht man aber zum Beispiel die größten Firmen in Deutschland, sieht man: Chefs sind da fast immer Männer und nur selten Frauen. Fachleute meinen, Frauen hätten oft mehr Probleme, Karriere zu machen. Das kann daran liegen, dass Männer lieber andere Männer unterstützen und Frauen weniger zutrauen. Noch ein einige Leute in der Partei einen Vorschlag gemacht. Er soll dazu führen, dass Frauen mehr Aufgaben in der CDU übernehmen. Dabei sollen neue Regeln helfen. Zu den großen Treffen der Partei müsste dann zum Beispiel immer mindestens eine bestimmte Anzahl Frauen geschickt werden. Endgültig entscheidet die CDU über den Vorschlag aber erst in einigen Monaten. Andere Parteien in Deutschland haben solche Regeln schon länger. (dpa)
Grund kann sein: Frauen unterbrechen den Job eine Zeit, um sich etwa um ihre Kinder zu kümmern. Das alles führt auch dazu, dass Frauen bei uns insgesamt weniger Geld verdienen als Männer.
● Sorgearbeit Sich um die Kinder und den Haushalt kümmern oder etwa in der Gemeinde-Bücherei helfen – solche wichtigen Aufgaben übernehmen Frauen häufiger als Männer. Allerdings wird diese Sorgearbeit nicht bezahlt. Zudem arbeiten in bestimmten Berufen mehr Frauen als Männer, etwa in Pflegeheimen oder Kindergärten. Solche Jobs sind aber meist schlechter bezahlt.
● Gesetze Damit es mit der Gleichstellung künftig besser klappt, hat die Regierung am Mittwoch einen Plan vorgelegt. Dazu gehört zum Beispiel, neue Gesetze zu überprüfen: Helfen sie auch dabei, dass Menschen gleich behandelt werden? Ein Ziel ist etwa, dass mehr Frauen Chefs werden. Ein anderes, dass Männer und Frauen die SorgeArbeit gerechter aufteilen. Es bleibe aber noch viel zu tun, sagte die zuständige Familienministerin Franziska Giffey nun.